Deutsche Tageszeitung - Dreiköpfige Crew von neuer Mission auf chinesischer Raumstation Tiangong eingetroffen

Dreiköpfige Crew von neuer Mission auf chinesischer Raumstation Tiangong eingetroffen


Dreiköpfige Crew von neuer Mission auf chinesischer Raumstation Tiangong eingetroffen
Dreiköpfige Crew von neuer Mission auf chinesischer Raumstation Tiangong eingetroffen / Foto: © AFP

Die dreiköpfige Besatzung der chinesischen Raumfahrtmission Shenzhou-19 ist nach ihrem Start am Mittwoch auf der Raumstation Tiangong angekommen. Die drei Taikonauten seien auf der Raumstation von der Crew der vorherigen Mission Shenzhou-18 empfangen worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Das neue Tiangong-Team soll Experimente vornehmen, die auf das Ziel ausgerichtet sind, bis 2030 Taikonauten auf den Mond zu bringen und schließlich eine Mondbasis zu errichten.

Textgröße ändern:

Shenzhou-19 war laut Xinhua und dem staatlichen Fernsehsender CCTV am frühen Mittwochmorgen vom Weltraumbahnhof Jiuquan im Nordwesten Chinas gestartet. Die chinesische Behörde für bemannte Raumfahrt (CMSA) bezeichnete den Start laut Xinhua als "vollen Erfolg". Das Raumschiff habe sich etwa zehn Minuten nach dem Start von der Trägerrakete gelöst und sei in seine vorgesehene Umlaufbahn eingetreten.

Später meldete Xinhua, dass das Raumschiff am Vormittag an der vorderen Öffnung des wichtigsten Moduls Tianhe der Raumstation angedockt habe.

Mit an Bord ist mit Wang Haoze auch Chinas einzige Raumfahrtingenieurin und dritte Frau im Weltall. Das Team, zu dem außerdem die Raumfahrer Cai Xuzhe und Song Lingdong gehören, wird nach CMSA-Angaben Ende April oder Anfang Mai zur Erde zurückkehren.

Wie jeder andere träume auch sie davon, die Raumstation zu besuchen, sagte Wang am Dienstag vor Journalisten. "Ich möchte jede Aufgabe sorgfältig erledigen und unser Zuhause im Weltraum schützen", sagte sie weiter. Auch wolle sie "den Sternen zuwinken".

Bei Cai Xuzhe handelt es sich um einen 48-jährigen ehemaligen Luftwaffenpiloten. Er bringt zudem Erfahrungen aus einem früheren Einsatz an Bord von Tiangong als Teil der Mission Shenzhou-14 im Jahr 2022 mit. Er fühle sich durch die erneute Mission geehrt und empfinde "große Verantwortung", sagte Cai.

Die bisherige Tiangong-Besatzung soll nach CMSA-Angaben am 4. November zur Erde zurückkehren, nachdem die Übergabe mit dem neuen Team abgeschlossen ist. Die neue und die alte Besatzung würden etwa fünf Tage gemeinsam in der Raumstation verbringen, um die geplanten Aufgaben zu erfüllen und die Arbeiten zu übergeben, teilte die CMSA laut Xinhua mit. Die Raumstation Tiangong wird von Teams von drei Astronauten bemannt, die alle sechs Monate wechseln.

Die Raumstation Tiangong ist das Herzstück des ehrgeizigen chinesischen Raumfahrtprogramms. China will auch in der Raumfahrt eine Großmacht werden und investiert unter Staatschef Xi Jinping riesige Summen in sein Raumfahrtprogramm. Bis 2030 will die Volksrepublik eine bemannte Mission zum Mond schicken, später will das Land eine Mondstation errichten.

Die Besatzung von Shenzhou-19 werde während ihrer Zeit an Bord von Tiangong verschiedene Experimente ausführen, darunter auch einige mit mondbodenähnlichen "Ziegelsteinen", berichtete CCTV. Die Teile sollen demnach im November mit dem unbemannten Frachtraumschiff Tianzhou-8 nach Tiangong gebracht werden.

Die Astronauten wollen testen, wie sich die Materialien unter extremer Strahlung, Schwerkraft, Temperatur und anderen Bedingungen verhalten. Chinesische Wissenschaftler erhofften sich davon, Mondboden für den Bau der künftigen Mondbasis verwenden zu können, um damit deutlich Kosten zu sparen, berichtete CCTV.

Bei Shenzhou-19 gehe es in erster Linie darum, "zusätzliche Erfahrungen zu sammeln", sagte der US-Astronom Jonathan McDowell vom Harvard-Smithsonian Center der Nachrichtenagentur AFP. Auch wenn der sechs Monate dauernde Aufenthalt der Taikonauten an Bord von Tiangong keine großen Durchbrüche erzielen sollte, sei er dennoch "sehr wertvoll".

(T.W.Lukyanenko--DTZ)

Empfohlen

Auf ISS gestrandete US-Astronauten sollen Mitte März endlich zur Erde heimkehren

Die vor mehr als acht Monaten ursprünglich zu einer achttägigen Mission zur internationalen Raumstation ISS gestarteten US-Astronauten sollen nach neuesten Angaben Mitte März endlich zur Erde zurückkehren. Ein Raumschiff des Unternehmens SpaceX soll am 12. März eine neue Besatzung zur ISS bringen, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa am Dienstag (Ortszeit) mitteilte. Einige Tage später soll die Dragon-Kapsel dann mit Suni Williams und Butch Wilmore an Bord zur Erde zurückkehren.

OpenAI "steht nicht zum Verkauf" - Reaktion auf Pläne von Elon Musk

Das KI-Unternehmen OpenAI "steht nicht zum Verkauf": Das betonte Chris Lehane, Leiter für internationale Angelegenheiten bei OpenAI, am Dienstag am Rande des KI-Gipfels in Paris. Jeglicher Vorschlag in diese Richtung sei "wirklich unseriös". Lehane reagierte auf Berichte von US-Medien, US-Milliardär und Trump-Berater Elon Musk habe 97,4 Milliarden Dollar (94,5 Milliarden Euro) für die Non-Profit-Organisation abgegeben, die OpenAI kontrolliert.

Rund 60 Staaten fordern "ethischen" Einsatz Künstlicher Intelligenz - ohne USA

Mehr als 60 Staaten haben sich für eine "ethische" und "nachhaltige" Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) ausgesprochen. Zu den Unterzeichnern der am Dienstag in Paris veröffentlichten Abschlusserklärung des Pariser KI-Gipfels zählt neben Frankreich und Deutschland auch China. Die USA und Großbritannien dagegen schlossen sich nicht an.

US-Vizepräsident Vance warnt vor "übermäßiger" Regulierung Künstlicher Intelligenz

US-Vizepräsident JD Vance hat vor zu strengen Regeln bei der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) gewarnt. "Wir sind überzeugt, dass übermäßige Regeln im KI-Bereich eine zukunftsweisende Industrie ersticken kann", sagte Vance am Dienstag zum Abschluss des Pariser KI-Gipfels. Die US-Regierung werde alles daran setzen, "wachstumsfördernde KI-Politik zu unterstützen", betonte er. "Die USA sind weltweit führend bei KI, und unsere Regierung will, dass dies so bleibt."

Textgröße ändern: