Deutsche Tageszeitung - Biden bei UN-Klimakonferenz: Überleben des Planeten durch Klimakrise in Gefahr

Biden bei UN-Klimakonferenz: Überleben des Planeten durch Klimakrise in Gefahr


Biden bei UN-Klimakonferenz: Überleben des Planeten durch Klimakrise in Gefahr

US-Präsident Joe Biden hat bei der Weltklimakonferenz in Scharm el-Scheich davor gewarnt, durch unzureichende Maßnahmen gegen die Erderhitzung die Existenz der Menschheit aufs Spiel zu setzen. Durch die fortschreitende Klimakrise sei das "Leben des Planeten" in Gefahr, sagte Biden am Freitag vor dem Konferenzplenum. Die USA wollten ihren "Teil tun, um die Klimahölle abzuwenden", versprach der US-Präsident.

Textgröße ändern:

Biden erinnerte vor den Delegierten aus fast 200 Ländern an das gemeinsame Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. "Wenn wir diesen Kampf gewinnen wollen, muss jeder große Emittent mit 1,5 Grad im Einklang sein", mahnte der US-Präsident. Bei der COP27 in Scharm el-Scheich "müssen wir unsere Klima-Ambitionen erneuern und anheben".

Zum Beitrag der USA sagte Biden, sein Land werde seine Ziele zur Minderung seiner Treibhausgasemissionen bis 2030 erreichen. "Die USA haben gehandelt, jeder muss handeln." Dies sei "eine Pflicht und Verantwortung globaler Führung".

Die Vereinigten Staaten spielen als größte Volkswirtschaft und zweitgrößter Treibhausgasemittent der Welt eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Erderhitzung. Biden kann auf den sogenannten Inflation Reduction Act verweisen, der Mitte August vom US-Kongress verabschiedet worden war und rund 370 Milliarden Dollar für den Ausbau von erneuerbaren Energien und andere Klimaschutzmaßnahmen vorsieht.

In Scharm el-Scheich stehen die USA allerdings in der Kritik, weil sie die Einrichtung eines Finanzierungsmechanismus zur Behebung bereits bestehender Klimaschäden seit Jahren blockieren. Außerdem steht das Land unter Druck, mehr Klimahilfen für Entwicklungsländer bereitzustellen.

Biden sagte vor den Teilnehmern der UN-Klimakonferenz, sein Land ignoriere die Vorzeichen für ein Zuspitzen der Klimakrise nicht. "So viele Katastrophen", sagte der US-Präsident und verwies auf die "am härtesten getroffenen Länder und Gemeinschaften, die die geringsten Ressourcen haben, um zu reagieren und sich zu erholen".

"Länder, die in der Lage sind zu helfen, sollten die Entwicklungsländer unterstützen", warb Biden. So sollten die reichen Staaten ärmeren Ländern bei der Energiewende helfen und ihnen damit einen "Weg zu Wohlstand im Einklang mit unserem Klima-Imperativ" ebnen.

Zudem führte Biden den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die daraus folgende Energiekrise als Argument für ein Umsteigen auf klimafreundliches Wirtschaften an. "Der von Russland geführte Krieg erhöht nur die Dringlichkeit, dass die Welt ihre Abhängigkeit von fossilen Energien aufgibt", sagte er. Bei der Klimapolitik gehe es um "humanitäre Sicherheit, wirtschaftliche Sicherheit, Umwelt-Sicherheit, nationale Sicherheit und das Leben des Planeten selbst".

Biden hatte vor seiner Reise nach Scharm el-Scheich die US-Kongress-Zwischenwahlen am Dienstag abgewartet. Noch am Abend wollte er zum Gipfeltreffen des südostasiatischen Staatenbündnisses Asean in Kambodscha weiterreisen und anschließend am G20-Gipfel auf der indonesischen Insel Bali teilnehmen.

(M.Travkina--DTZ)

Empfohlen

Jedes fünfte Unternehmen in Deutschland nutzt Künstliche Intelligenz

Etwa jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) in Deutschland mit mehr als zehn Beschäftigten hat in diesem Jahr künstliche Intelligenz (KI) genutzt. Das waren acht Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Demnach setzen die Firmen die Technologie vorrangig im Marketing und Vertrieb, für Produktions- oder Dienstleistungsprozesse und bei der Organisation von Unternehmensverwaltungsprozessen ein.

Chef von US-Chiphersteller Nvidia lobt Chinas Beitrag zu KI-Entwicklung

Der Vorstandschef des US-Chipherstellers Nvidia, Jensen Huang, hat den Beitrag Chinas zur Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) gelobt. In der Volksrepublik seien "bedeutende Beiträge" zu jener Forschungsarbeit geleistet worden, die KI-Technologie nach vorne gebracht habe, sagte der in Taiwan geborene Huang am Samstag vor Reportern in Hongkong. "Offene Wissenschaft und offene Forschung im KI-Bereich sind absolut global", aus seiner Sicht werde "absehbar nichts etwas daran ändern".

Amazon investiert weitere vier Milliarden Dollar in KI-Startup Anthropic

Der Amazon-Konzern wird weitere vier Milliarden Dollar (3,84 Milliarden Euro) in das KI-Startup Anthropic investieren. Wie der US-Onlineversandhändler und das Startup am Freitag mitteilten, belaufen sich damit die bisherigen Gesamtinvestitionen auf acht Milliarden Dollar, mit denen Amazon Minderheitsaktionär der in San Francisco ansässigen Firma ist.

Nvidia toppt erneut die Erwartungen - und enttäuscht doch die Anleger

Der US-Chiphersteller Nvidia hat mit seinen neuesten Zahlen erneut die Erwartungen übertroffen - und doch die Anleger enttäuscht. Im dritten Quartal verzeichnete das Unternehmen einen Nettogewinn von 19,3 Milliarden Dollar (18,3 Milliarden Euro) - mehr als doppelt so viel wie im Vorjahresquartal (plus 109 Prozent). Experten hatten rund 17,4 Milliarden Dollar prognostiziert. Die Anleger hatten jedoch auf noch mehr gehofft, der Aktienkurs sank.

Textgröße ändern: