Deutsche Tageszeitung - 39,5 Grad in Duisburg-Baerl am bisher heißesten Tag des Jahres in Deutschland

39,5 Grad in Duisburg-Baerl am bisher heißesten Tag des Jahres in Deutschland


39,5 Grad in Duisburg-Baerl am bisher heißesten Tag des Jahres in Deutschland
39,5 Grad in Duisburg-Baerl am bisher heißesten Tag des Jahres in Deutschland / Foto: © AFP

Die Hitzewelle in Europa hat Großbritannien erstmals seit Beginn der Messungen Temperaturen von mehr als 40 Grad gebracht. In Coningsby im Osten Englands wurden am Dienstag nach Angaben der nationalen Wetterbehörde 40,3 Grad Celsius gemessen. Europaweit litten Millionen Menschen weiter unter der extremen Hitze. In Deutschland wurde am bislang heißesten Tag des Jahres in Duisburg-Baerl mit 39,5 Grad die Höchsttemperatur gemessen.

Textgröße ändern:

In vielen weiteren Orten vor allem in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wurden Temperaturen von über 38 Grad erreicht, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte. "Morgen verlagert sich der Schwerpunkt der Hitze weiter ostwärts, wo dann ähnlich hohe Temperaturwerte auftreten können." Der DWD hatte Höchstwerte von 34 bis 38 Grad in weiten Landesteilen angekündigt und vereinzelt mit bis zu 40 Grad gerechnet.

Mehr als 40 Grad wurden erstmals in der Geschichte in Großbritannien erreicht: Zunächst wurde am Londoner Flughafen Heathrow die historische Höchsttemperatur von 40,2 Grad gemessen. Der Rekord wurde dann in Coningsby nochmal übertroffen.

"Wir sind an derartige Hitze nicht gewöhnt. Draußen im Freien zu sein, fällt uns schwer, selbst im Schatten", sagte die 34-jährige Emily Nixon, die sich in ein Londoner Schwimmbad geflüchtet hatte, der Nachrichtenagentur AFP. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel sind nach Angaben von Verkehrsminister Grant Schapps auf derartige Hitze nicht ausgerichtet. Der britische Schienennetzbetreiber meldete die höchste Temperatur, die jemals auf einer Schiene gemessen wurde: 62 Grad. Am Londoner Bahnhof Kings Cross wurden alle Züge gestrichen.

Derweil zerstörte ein Brand mehrere Häuser und Felder in einer Ortschaft östlich von London. Rund hundert Feuerwehrleute und 15 Löschfahrzeuge waren im Kampf gegen das Feuer im etwa 30 Kilometer von London entfernten Ort Wennington im Einsatz, wie die Londoner Feuerwehr mitteilte. "Ich war in meinem Garten Sonnenbaden und dann ist eine riesige schwarze Wolke aufgetaucht", sagte die 30-jährige Ciar Meadows. Das Feuer habe ihr Haus binnen einer Stunde erreicht. "Alle unsere Autos wurden zerstört."

Nach Hitzerekorden in 64 Gemeinden am Vortag im Westen Frankreichs konnten die Menschen an der Atlantikküste unterdessen etwas aufatmen. Angesichts sinkender Temperaturen hob der Wetterdienst die höchste Hitze-Warnstufe für 15 Départements wieder auf. Dafür warnte er vor Temperaturen von bis zu 40 Grad im Osten des Landes.

Keine Entwarnung gab es bei zwei Großbränden im westfranzösischen Département Gironde, die seit Tagen in der Nähe von Bordeaux wüten. Allein dort wurden bisher 19.000 Hektar Wald vernichtet, rund 37.000 Einwohner und Urlauber mussten vorsorglich in Sicherheit gebracht werden. Im Einsatz sind knapp 1700 Feuerwehrleute.

Auch in Spanien und Portugal kämpften tausende Feuerwehrleute weiter gegen mehrere Waldbrände. In Portugal kam ein älteres Paar ums Leben, als es vor den immer näher auf sein Haus vorrückenden Flammen fliehen wollte. Nach einem leichten Rückgang der extremen Hitze in Portugal dürften die Temperaturen zudem am Mittwoch wieder steigen.

Die griechischen Behörden meldeten derweil 39 neue Brandherde binnen 24 Stunden. Wegen eines mächtigen Feuers wurden fast zehn Dörfer nördlich von Athen evakuiert.

Experten warnen, wegen des Klimawandels dürften solche Hitzewellen künftig zur Normalität gehören. Hitzewellen würden künftig häufiger vorkommen, und dieser "negative Trend" dürfte "mindestens bis in die 2060er Jahre" andauern, sagte der Chef der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), Petteri Taalas, in Genf. "In Zukunft werden solche Hitzewellen normal sein, und wir werden sogar stärkere Extreme sehen."

(P.Tomczyk--DTZ)

Empfohlen

Nvidia toppt erneut die Erwartungen - und enttäuscht doch die Anleger

Der US-Chiphersteller Nvidia hat mit seinen neuesten Zahlen erneut die Erwartungen übertroffen - und doch die Anleger enttäuscht. Im dritten Quartal verzeichnete das Unternehmen einen Nettogewinn von 19,3 Milliarden Dollar (18,3 Milliarden Euro) - mehr als doppelt so viel wie im Vorjahresquartal (plus 109 Prozent). Experten hatten rund 17,4 Milliarden Dollar prognostiziert. Die Anleger hatten jedoch auf noch mehr gehofft, der Aktienkurs sank.

BGH befragt Europäischen Gerichtshof zu Tantiemen für Zweitnutzung von Texten

Im Streit zwischen Wissenschaftsautoren und der Verwertungsgesellschaft Wort über die Verteilung von Tantiemen zieht der Bundesgerichtshof (BGH) den Europäischen Gerichtshof (EuGH) zu Rate. Die europäischen Richterinnen und Richter sollen in dem Zusammenhang Fragen zum EU-Recht beantworten, wie der BGH am Donnerstag in Karlsruhe entschied. Geklärt werden soll, ob die Förderung kulturell bedeutender Werke aus den Einnahmen einer Verwertungsgesellschaft mit EU-Recht vereinbar ist. (Az. I ZR 135/23)

Merkels Memoiren: Ex-Kanzlerin rechtfertigt Russland-Politik

Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in ihren Memoiren ihre vielfach kritisierte Russland-Politik verteidigt. Merkel rechtfertigte insbesondere ihre Weigerung aus dem Jahr 2008, der Ukraine und Georgien den Status eines Nato-Beitrittskandidaten einzuräumen - und damit ein Stück weit auf Bedenken Russlands eingegangen zu sein: "Die Aufnahme eines neuen Mitglieds sollte nicht nur ihm ein Mehr an Sicherheit bringen, sondern auch der Nato", schrieb Merkel in ihrem Erinnerungsbuch "Freiheit", aus dem "Die Zeit" am Donnerstag einen Auszug veröffentlichte.

US-Chiphersteller Nvidia verzeichnet Nettogewinn von 19,3 Milliarden Dollar

Der US-Chiphersteller Nvidia hat mit seinen neuesten Zahlen erneut die Erwartungen übertroffen: Im dritten Quartal verzeichnete das Unternehmen einen Nettogewinn in Höhe von 19,3 Milliarden Dollar (18,3 Milliarden Euro) - mehr als doppelt so viel wie im Vorjahresquartal (plus 109 Prozent) und weit über den von Experten prognostizierten 17,4 Milliarden Dollar.

Textgröße ändern: