USA und Deutschland wollen Vorreiter bei Klimaschutz und Energiewende sein
Deutschland und die USA wollen international eine Führungsrolle dabei übernehmen, die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Energiewende zum Schutz des Klimas zu setzen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und der US-Klimabeauftragte John Kerry unterzeichneten am Freitag am Rande des G7-Treffens der Energie-, Klima- und Umweltminister eine entsprechende Absichtserklärung. Schwerpunkte sind die Bereiche Wasserstoff, Offshore-Windkraftanlagen, emissionsfreie Fahrzeuge und zur Unterstützung von Drittstaaten.
In der Klimapolitik gebe es zwischen Deutschland und den USA "jede Menge Überschneidungen", sagte Habeck. Bei der konkreten Umsetzung gehe es darum, dass die Regierungen die politischen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft in der Energiewende schafften. So sei es bei der Kooperation bei Wasserstoff als künftigem Energieträger für die Industrie "extrem wichtig", "dass die Märkte aufeinander abgestimmt sind" und nach gemeinsamen Standards produziert werde, sagte Habeck. Dies sicherzustellen, sei "die große Aufgabe der Zeit".
Habeck zufolge geht die nun formalisierte Partnerschaft auf eine Vereinbarung der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und US-Präsident Joe Biden aus dem Jahr 2021 zurück. Kerry dankte Deutschland für die "enorme Führungsstärke" im Bereich Klimaschutz. Beide Länder wollten nun zusammen "Vorreiter" in Sachen erneuerbare Energien werden.
Kerry verwies dabei auch auf die wirtschaftlichen Chancen. Es gehe dabei auch "um den größten Markt, den die Welt je gesehen hat", sagte er. Und es sei klar, dass der Klimaschutz deutlich teurer werde, wenn erst später investiert werde.
Deutschland schließe sich nun auch den USA und anderen als Partnerregierung in einer "Vorreiter-Allianz" der Wirtschaft an, sagte Kerry weiter. Ihr gehörten Firmen wie Microsoft oder Boeing an, die sich dem sofortigen Klimaschutz verpflichtet hätten.
Darüber hinaus werde Deutschland im Rahmen der Partnerschaft für eine globale Methan-Verpflichtung werben, sagte Kerry. Ziel sei es, die von vielen Ländern bereits gegebene Zusage, den Methan-Ausstoß bis 2030 um 30 Prozent zu senken, weltweit durchzusetzen.
Der US-Klimabeauftragte verwies dabei darauf, dass Methan 20 bis 80 Mal klimaschädlicher sei als CO2. Sei die Reduzierung erfolgreich, entspreche dies einer Einsparung, die "jedem Auto in der Welt, jedem Lastwagen in der Welt, jedem Flugzeug in der Welt" entspreche.
(M.Dylatov--DTZ)