Lemke sieht dringenden Handlungsbedarf beim Schutz biologischer Vielfalt
Ob gesunde Moore und Wälder, saubere Gewässer oder grüne Oasen in Städten: Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat einen besseren Schutz der biologischen Vielfalt angemahnt. "Intakte Ökosysteme bieten unzähligen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum und helfen gleichzeitig auch im Kampf gegen die Klimakrise", erklärte Lemke am Sonntag. "Ohne die Vielfalt unserer Arten und Lebensräume ist unsere gemeinsame Zukunft in Gefahr", warnte die Ministerin.
Sie setze sich daher "national wie international gezielt für den Schutz der biologischen Vielfalt ein", hob Lemke hervor und verwies auf die von ihr Ende März vorgestellten Eckpunkte für ein Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz im Umfang von vier Milliarden Euro sowie den Bundesnaturschutzfonds. Für den Fonds, der unter anderem vorbeugende Schutzmaßnahmen für Arten vorsieht, die vom Erneuerbaren-Ausbau besonders betroffenen sind, sind in der Finanzplanung für 2022 bis 2026 Bundesmittel in Höhe von mehr als einer halben Milliarde Euro vorgesehen.
Außerdem soll eine Neuauflage der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt dafür sorgen, dass Themen stärker ins Blickfeld zu rücken, die bislang nach Ministeriumsangaben nur unzureichend behandelt wurden - beispielsweise der Insekten- oder der Meeresschutz.
Wie Lemkes Ministerium am Sonntag anlässlich des Internationalen Tages der biologischen Vielfalt erklärte, hat sich der Zustand der biologischen Vielfalt dramatisch verschlechtert. Laut Weltbiodiversitätsrat könnten eine Million Tier-, Pflanzen-, und Pilzarten im Laufe des 21. Jahrhunderts aussterben.
Der Internationale Tag geht auf die vor dreißig Jahren unterzeichnete internationale Konvention zum Schutz der biologischen Vielfalt zurück. Er soll den Schutz bedrohter Tier-, Pflanzenarten und Ökosysteme sowie deren Bedeutung für die Menschheit in den Fokus rücken.
Lemke betonte, Artenschutz sei "ein existentielles Anliegen, das ganz oben auf die globale Agenda gehört". Deshalb werde das Thema auch in der kommenden Woche bei den G7-Verhandlungen einen besonderen Stellenwert haben.
(B.Izyumov--DTZ)