Deutsche Tageszeitung - Weizenpreis steigt auf neuen Rekordpreis von 438,25 Euro pro Tonne

Weizenpreis steigt auf neuen Rekordpreis von 438,25 Euro pro Tonne


Weizenpreis steigt auf neuen Rekordpreis von 438,25 Euro pro Tonne

Der durch den russischen Angriff auf die Ukraine ohnehin schon hohe Weizenpreis wird durch die Hitzewelle im wichtigen Anbauland Indien weiter nach oben getrieben. Im europäischen Handel an der Börse Euronext erreichte eine Tonne Weizen am Montagmorgen einen Schlusskurs von 438,25 Euro. Das ist der höchste Preis der Geschichte.

Textgröße ändern:

Das bisherige Rekordhoch von 422 Euro für eine Tonne des Brotgetreides war erst am Freitag verzeichnet worden. Hintergrund des Preisanstiegs ist, dass Indien Ende vergangener Woche ein Exportverbot für Weizen verkündet hatte. Das Land ist der zweitgrößte Weizenproduzent der Welt - 2021 waren es knapp 110 Millionen Tonnen - und verfügt über große Vorräte.

Aktuell leidet Indien aber unter den Folgen sengender Hitze: Das 1,4-Milliarden-Einwohner-Land verzeichnete den wärmsten März seit Beginn der Aufzeichnungen; in den vergangenen Wochen wurden Temperaturen von bis zu 45 Grad Celsius gemessen, die sich auch auf die Ernte auswirken. Die Ertragsschätzung für dieses Jahr wurde bereits um mindestens fünf Prozent nach unten korrigiert.

Mit dem Ausfuhrstopp will die Regierung in Neu Delhi nun vor allem die Versorgungssicherheit im Land selbst gewährleisten. Handelsminister BVR Subrahmanyam betonte aber, dass Exporte mit ausdrücklicher Genehmigung der Regierung künftig weiter erlaubt seien.

Zwar ist Indien - anders als die Ukraine und Russland - kein bedeutender Exporteur für den Weltmarkt. Der Großteil der Ernte wird zur Versorgung der eigenen Bevölkerung verwendet; fast die Hälfte aller Weizenausfuhren geht ins benachbarte Bangladesch.

Aber da der Ukraine-Krieg zu einer Verknappung von Weizen auf dem Weltmarkt geführt hat, bekam Indien zuletzt eine wachsende Bedeutung bei der Frage, wie Ländern geholfen werden könnte, die besonders stark von Importen aus der Ukraine oder Russland abhängen - beispielsweise in Nordafrika und im Nahen Osten.

Indien hatte ursprünglich in Aussicht gestellt, die im Zuge des Ukraine-Kriegs entstandenen weltweiten Versorgungsengpässe, die durch Preissteigerungen bei Dünger und Energie noch weiter angetrieben werden, durch eine Steigerung seiner Weizen-Exporte von sieben Millionen auf rund zehn Millionen Tonnen lindern zu können.

Vergangene Woche kündigte die Regierung an, dafür sollten Delegationen nach Ägypten, in die Türkei und in andere Länder reisen, um über eine Ausweitung der Weizenexporte zu beraten. Ob diese Besuche nun weiterhin stattfinden sollten, war am Montag unklar.

In Indien selbst war die Inflation zuletzt deutlich in die Höhe geschnellt. In einigen Landesteilen zogen die Preise für Weizen und Mehl nach Angaben des Handelsministers in den vergangenen Wochen um 20 bis 40 Prozent an. Zudem verkauften einige Landwirte wegen des starken Preisanstiegs auf den Weltmärkten an Händler und nicht an die Regierung.

Neu Delhi sorgt sich deshalb insbesondere um den Puffervorrat des Landes im Umfang von rund 20 Millionen Tonnen, der zur Abwendung einer möglichen Hungersnot dienen soll, zuletzt aber auch in Folge der Corona-Krise zu großen Teilen aufgezehrt worden war.

(B.Izyumov--DTZ)

Empfohlen

Weltweit erste Präzisionsmission für Formationsflüge im All soll starten

Von Indien aus will die Europäische Raumfahrtagentur (ESA) am Mittwoch die weltweit erste Präzisionsmission für Formationsflüge starten. Bei der Proba-3-Mission soll ein Satellitenpaar zusammen in einer ganz festen Konfiguration fliegen. Mit dem wissenschaftlichen Großexperiment sollen künftig "Sonnenfinsternisse nach Bedarf" und dadurch eine bessere Erforschung der sogenannten koronalen Atmosphäre der Sonne ermöglicht werden.

Ringen um Technologie und Rohstoffe: US-China-Konflikt um Chips verschärft sich

Der Konflikt zwischen China und den USA rund um Halbleiter-Technologien hat sich weiter verschärft. Peking kündigte am Dienstag weitere Beschränkungen für die Ausfuhren von wichtigen Rohstoffen in die USA an. Die US-Regierung hatte ihrerseits am Montag den Export von Technologien und Software für die Chip-Herstellung- und -Entwicklung nach China weiter eingeschränkt.

Bitkom-Umfrage: Vielen läuft die Digitalisierung im Gesundheitswesen zu langsam

Die Digitalisierung des Gesundheitssystems geht vielen Menschen in Deutschland nicht schnell genug. Wie der Digitalverband Bitkom am Donnerstag mitteilte, halten 89 Prozent Maßnahmen wie die elektronische Patientenakte oder das E-Rezept für "grundsätzlich richtig" - für sieben von zehn Menschen (72 Prozent) läuft die Digitalisierung zu langsam. Die meisten Befragten meinen auch, Deutschland hinke hier international hinterher.

Erstes All-in-One LED-Display von Panasonic

Höchste Performance, Out-of-the-Box Konfiguration, flexible Installation und benutzerfreundliches Design

Textgröße ändern: