Fraser-Pryce holt zum vierten Mal WM-Gold über 100 m
Die jamaikanische Sprinterin Shelly-Ann Fraser-Pryce hat sich zum vierten Mal den Weltmeistertitel über 100 m gesichert und damit Leichtathletik-Geschichte geschrieben. Fraser-Pryce siegte im Finale von Doha mit 10,71 Sekunden und schaffte als erste Läuferin den Viererpack über eine Strecke. Zudem wurde die 32-Jährige zur ältesten 100-m-Weltmeisterin.
Hinter der nur 1,52 m großen Fraser-Pryce, die 2017 Mutter eines Sohnes geworden war, sicherte sich vor nur noch wenigen Tausend Zuschauern am Sonntagabend die britische Europameisterin Dina Asher-Smith mit Landesrekord von 10,83 Silber. Bronze ging an die Ivorerin Marie-Josee Ta Lou (10,90).
"So zurückzukommen, nachdem ich ein Baby bekommen habe - was für eine wundervolle Reise", sagte Fraser-Pryce und feierte ihren Titel mit ihrem Sohn auf dem Arm.
Bei einer WM war nur Marion Jones (USA) 1999 in Sevilla mit 10,70 Sekunden einen Hauch schneller als Fraser-Pryce. Die "Pocket Rocket" hatte zuvor 2009, 2013 und 2015 WM-Gold über die wichtigste Sprintstrecke geholt, insgesamt steht die Olympiasiegerin von Peking und London nun bei acht Weltmeistertiteln.
Titelverteidigerin Tori Bowie (USA) war nach schwacher Leistung im Vorlauf nicht zum Halbfinale angetreten. Die Niederländerin Dafne Schippers, WM-Dritte 2017, verletzte sich beim Warmmachen für das Finale und fehlte beim Rennen um die Medaillen.
Die deutschen Starterinnen Gina Lückenkemper (Berlin) und Tatjana Pinto (Paderborn) waren zuvor am Sonntag deutlich im Halbfinale gescheitert. Vize-Europameisterin Lückenkemper lief in ihrem Rennen in 11,30 Sekunden auf den achten und letzten Platz, auch die deutsche Meisterin Pinto enttäuschte als Fünfte ihres Laufs in 11,29.
(Y.Leyard--DTZ)