Drittes Spiel, endlich Punkte: Werder feiert gegen Augsburg ersten Dreier
Drittes Spiel, erster Dreier: Werder Bremen pustet kräftig durch. Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt gewann gegen den FC Augsburg in einem turbulenten Spiel mit 3:2 (2:1) und feierte die ersten Punkte der Saison.
Yuya Osako per Doppelpack (6. und 67.) und Josh Sargent (21.) trafen für die spielfreudigen Bremer, die nach einer Gelb-Roten Karte für den Augsburger Stephan Lichtsteiner (34.) allerdings auch fast eine Stunde in Überzahl spielten. Für den FCA, der mit einem Punkt erst einmal im Tabellenkeller festhängt, hatte Ruben Vargas (12. und 46.) zweimal ausgeglichen.
"Das Wichtigste ist, dass wir drei Punkte behalten und endlich den verdienten ersten Sieg eingefahren haben", sagte Werders Marco Friedl, der die Vorlage zum Siegtor lieferte: "Kompliment an die Mannschaft. Wir haben es von der ersten bis zur letzten Minute durchgezogen." Augsburgs Doppel-Torschütze Vargas sah derweil den Platzverweis als Knackpunkt: "Wenn man so früh ein Mann weniger ist, wird es schwierig zurückzukommen."
Fünf Tore, noch mehr Chancen und ein Platzverweis: Die 40.041 Zuschauer im Weserstadion sahen ein Spiel mit hohem Unterhaltungswert. Bremen, das ohne sieben (!) verletzte Profis auskommen musste, dominierte die Partie über weite Strecken und zeigte sich nach vorne ungemein spielfreudig und erspielte sich etliche Gelegenheiten.
Hinten wirkten die Grün-Weißen allerdings einmal mehr anfällig. Trotz des Mitwirkens von Neuzugang Michael Lang, der am Donnerstag von Borussia Mönchengladbach für ein Jahr ausgeliehen worden war, kassierten die Bremer im dritten Spiel die Gegentreffer sieben und acht.
"Diese Null da, die nervt mich", hatte Bremens Coach Kohfeldt vor der Partie gesagt, sie sorge für Frustration: "Wir wollen so nicht in die Länderspielpause gehen."
Mit genau dieser Entschlossenheit starteten die Grün-Weißen ins Spiel. Es dauerte exakt fünf Minuten, bis die Werder-Fans erstmals jubeln durften. Niclas Füllkrug chippte den Ball gefühlvoll in den Lauf von Osako, der im Duell gegen FCA-Keeper Tomas Koubek cool blieb und aus 16 Metern flach einschob.
Zwar antwortete Augsburg mit viel Druck und dem schnellen Ausgleich per Vargas-Kopfball, doch Werder blieb am Drücker und eroberte keine zehn Minuten später mit einem wunderschönen Treffer die Führung zurück. Nach hohem Zuspiel von Nuri Sahin bat Sargent zum Tänzchen: Ohne dass der Ball den Boden berührte, holte der US-Angreifer das Leder aus der Luft, lupfte es dann gefühlvoll über Koubek und schob schließlich ins leere Tor ein.
Und die Hausherren machten weiter Dampf, nach dem frühen Platzverweis gegen Lichtsteiner boten sich noch mehr Räume. Werder musste sich angesichts von Chancen fast im Minutentakt aber den Vorwurf gefallen lassen, die Partie nicht schon zur Pause entschieden zu haben.
Das rächte sich schnell. Exakt 52 Sekunden nach Wiederanpfiff traf Vargas wie aus dem Nichts. Die Bremer Spieler schienen mit ihren Gedanken noch in der Kabine, da drang Florian Niederlechner völlig unbedrängt über rechts in den Werder-Strafraum ein und bediente den Torschützen, der nur noch einschieben brauchte.
Werder antwortete mit viel Druck, schnürte die Gäste phasenweise in den eigenen 16er ein. Schüsse von Osako (57.), Davy Klaassen (60.) und Kapitän Niklas Moisander (65.) verfehlten ihr Ziel, dann traf Osako per Direktabnahme.
(L.Svenson--DTZ)