Kanu-Slalom: Aigner und Funk lösen Olympia-Tickets
Hannes Aigner und Ricarda Funk haben als erste deutsche Slalom-Kanuten das Ticket für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio gelöst. Weltmeister Aigner (Augsburg) paddelte am Sonntag beim Heim-Weltcup in Markkleeberg auf Rang vier und entschied die teaminterne Qualifikation ebenso für sich wie Funk. Die zweimalige Europameisterin aus Bad Kreuznach hatte am Samstag einen überlegenen Sieg gefeiert.
Aigner, Olympiadritter von 2012, blieb im Kajak ohne Stangenberührung, lag am Ende aber dennoch 2,93 Sekunden hinter Sieger Vit Prindis aus Tschechien. Wichtiger war ohnehin, dass Aigner vor Tim Maxeiner (Wiesbaden/10.) blieb und somit das Teamduell gewann. Bei der WM im spanischen La Seu (25. bis 29. September) muss der internationale Quotenplatz noch bestätigt werden.
Funk hatte tags zuvor nach einem fehlerfreien Lauf stolze 3,75 Sekunden Vorsprung auf die neunmalige Weltmeisterin Jessica Fox aus Australien. "Ich bin froh, dass ich diesem Druck standgehalten habe", sagte Funk, die letztlich klar vor ihrer deutschen Konkurrentin Jasmin Schornberg (Hamm/5.) lag.
Bei den Canadier-Männern belegte Franz Anton Platz drei und vertagte die Entscheidung um das Olympia-Ticket. Beim Sieg des fünfmaligen Weltmeisters Alexander Slafkovsky (Slowakei) landete Anton klar vor Sideris Tasiadis (Augsburg/7.), somit wird das hochklassige Duell um den Startplatz für Tokio erst bei der WM entschieden.
"Der Druck hier war immens, das ist gar nicht die richtige Beschreibung. Ich konnte nicht schlafen und ich habe mich da oben am Start fast zerrissen. Ich habe den ganzen Winter hart trainiert und wollte es heute unbedingt schaffen", sagte Anton. Im Canadier-Einer der Frauen sorgte Andrea Herzog (Leipzig) als Vierte für das beste deutsche Ergebnis.
(L.Svenson--DTZ)