Deutsche Tageszeitung - Chaos in Frankfurt: Rebic fliegt, Eintracht siegt

Chaos in Frankfurt: Rebic fliegt, Eintracht siegt


Chaos in Frankfurt: Rebic fliegt, Eintracht siegt
Chaos in Frankfurt: Rebic fliegt, Eintracht siegt / Foto: ©

Jetzt geht die Party erst richtig los! Allen Widrigkeiten zum Trotz ist Eintracht Frankfurt an einem völlig chaotischen Europa-League-Abend in die Gruppenphase gestürmt. Die Hessen gewannen nach einem umstrittenen Platzverweis für Stürmer Ante Rebic das Play-off-Rückspiel gegen Racing Straßburg mit 3:0 (1:0) - und sind damit endgültig startklar für weitere Abenteuer auf internationaler Bühne.

Textgröße ändern:

Filip Kostic (60.) erzielte den vorentscheidenden Treffer zum 2:0 mit einem traumhaften Freistoß, nachdem in der ersten Halbzeit ausgerechnet Rebic im Mittelpunkt gestanden hatte. Der zuletzt arg kritisierte Kroate war zunächst maßgeblich an der Frankfurter Führung (26.) beteiligt, da seine scharfe Hereingabe Stefan Mitrovic ins eigene Tor lenkte.

Später flog der extrem motivierte Rebic aber auch vom Platz (44.), weil er den gegnerischen Torhüter Matz Sels nach einem Tackling traf. Danny da Costa (67.) machte mit dem 3:0 alles klar.

Sels hatte sich nach der Aktion theatralisch auf dem Rasen gekrümmt - und dadurch nach Auffassung der Frankfurter erst die zu harte Entscheidung des Schiedsrichters Orel Grinfeld provoziert. Auf dem Weg in die Kabine kam es deshalb zu handfesten Auseinandersetzungen.

"Straßburgs Trainer hat zugeschlagen", sagte Frankfurts Sportdirektor Bruno Hübner bei Nitro: "Ante hat den Torwart gar nicht richtig getroffen. Die Stimmung, die hier auf dem Flur geherrscht hat, da müssen sich die Offiziellen überlegen, was sie hier machen." Doch es ging genauso chaotisch weiter.

Nach einem harten Zweikampf (55.) griff Straßburgs Dimitri Lienhard dem Frankfurter Mittelfeldspieler Dominik Kohr ins Gesicht. Sein Platzverweis war anders als der von Rebic unstrittig. Dennoch ging etwas unter, dass die Frankfurter eine beeindruckende Leistung zeigten und sich nun auf die Auslosung am Freitag freuen dürfen.

Angetrieben von 47.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena rannten, ackerten und grätschten die Gastgeber von Beginn an und ließen ihrem Gegner kaum Platz zur Entfaltung. "Wir haben alle Bock auf die Gruppenphase", hatte Coach Adi Hütter am Tag vor dem vielleicht wichtigsten Spiel der Saison gesagt.

Dabei musste die Eintracht ohne Kapitän David Abraham (muskuläre Probleme) auskommen, dafür wurde Rebic rechtzeitig fit. Und das zahlte sich nicht nur wegen der Führung aus: Der Vize-Weltmeister war nach den lustlosen Auftritten der jüngeren Vergangenheit sichtbar um Wiedergutmachung bemüht, mit energischen Tacklings und entschlossener Körpersprache ging der 25-Jährige voran.

Die erste Chance der Eintracht, die mit Anpfiff die Kontrolle gegen tiefstehende Gäste übernahm, besaß allerdings Kreativspieler Daichi Kamada (7.). Bei ihrem Offensivdrang musste Frankfurt gleichzeitig die drohende Gefahr der Gegenangriffe einkalkulieren. Denn ein Treffer des französischen Ligapokal-Siegers hätte die ohnehin schon knifflige Aufgabe unnötig erschwert.

Vor der hektischen Schlussphase der ersten Halbzeit kannte Frankfurt dennoch nur eine Richtung, Goncalo Paciencia (38.) hätte mit einem tückischen Aufsetzer beinahe das verdiente zweite Tor erzielt. Das tat dann äußerst sehenswert Kostic.

(B.Izyumov--DTZ)

Empfohlen

Hochrisikopartie in Paris: Israels Gastspiel weitgehend ruhig

Das Hochrisikospiel in Paris zwischen Frankreich und Israel in der Nations League ist ohne große Zwischenfälle zu Ende gegangen. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen konnte die zu einem Politikum gewordene Partie im Stade de France wie geplant durchgeführt werden. Lediglich in der ersten Halbzeit kam es auf der Tribüne zu einem kleinen Tumult, als Sicherheitskräfte israelische Fans daran hindern mussten, in den Heimblock zu gelangen.

Trotz Absagewelle: England vor direktem Aufstieg

Die englische Fußball-Nationalmannschaft hat der personellen Absagewelle getrotzt und den direkten Aufstieg in die A-Liga der Nations League in der eigenen Hand. Die zukünftige Mannschaft des deutschen Teammanagers Thomas Tuchel gewann am Donnerstagabend 3:0 (1:0) in Griechenland. Mit zwölf Zählern kletterten die Engländer damit an den punktgleichen Griechen vorbei auf Platz eins.

Nächster Dämpfer für Belgien: Druck auf Tedesco wächst

Der deutsche Trainer Domenico Tedesco hat mit der belgischen Fußball-Nationalmannschaft den nächsten bitteren Dämpfer kassiert. In der Nations League unterlagen die Belgier 0:1 (0:1) gegen Italien und blieben damit auch im vierten Spiel in Serie ohne Sieg. Mit nur vier Punkten aus fünf Spielen kann Belgien nicht mehr das Viertelfinale erreichen, der Druck auf Tedesco nimmt weiter zu.

Edwards glänzt: Bayern demontiert Alba in der EuroLeague

Angeführt vom glänzend aufgelegten Carsen Edwards hat Favorit Bayern München das deutsche Duell in der EuroLeague dominiert und die Miniserie von Alba Berlin beendet. Im neuen SAP Garden setzte sich der Double-Gewinner in der europäischen Basketball-Königsklasse bei der einseitigen Angelegenheit 115:86 (62:42) durch, der Vizemeister konnte die Begegnung nur bis Mitte des zweiten Viertels spannend halten.

Textgröße ändern: