Kanu-WM: Hoff/Schopf und Vierer holen Gold - Blech für Brendel
Blech für Sebastian Brendel, aber Gold für den "Generationen"-Zweier und den Vierer: Die deutsche Kanu-Flotte hat ein Jahr vor Olympia bei der WM in Szeged erneut überzeugt. Ausgerechnet der dreimalige Olympiasieger Brendel patzte allerdings und kassierte auf seiner Paradestrecke über 1000 m als Vierter die erste Niederlage in einem großen Rennen seit 2014.
Zum dritten Mal in Folge Weltmeister wurde dagegen der Kajak-Vierer der Männer um Schlagmann Max Rendschmidt, auch der Zweier mit Max Hoff (36) und Jacob Schopf (20) triumphierte. Es waren die einzigen Medaillen in den zwölf olympischen Klassen für den Deutschen Kanu-Verband (DKV), der sich aber über 15 von 18 möglichen Quotenplätzen für Tokio 2020 (10 im Kajak, 5 im Canadier) freuen durfte.
"Das war eine ordentliche WM mit noch Luft nach oben. Unser Primärziel haben wir mit den 15 Quotenplätzen fast erreicht. Bis Tokio bleibt noch Einiges zu tun, aber wir können optimistisch sein, dass wir da auch unsere Medaillen holen werden", sagte DKV-Präsident Thomas Konietzko dem SID.
Brendel war nach der Niederlage kaum zu trösten. "Die Enttäuschung ist riesengroß. Ich hatte mir auf jeden Fall eine Medaille vorgenommen und habe das nicht erreicht. Die Bedingungen waren fair, daran lag es nicht. Am Ende hat ein bisschen gefehlt", sagte der 31-Jährige, dem fünf Hundertsel zu Bronze fehlten: "Das ist sehr ärgerlich." Gold ging an den Brasilianer Isaquias Queiroz vor Tomasz Kaczor (Polen) und Adrien Bart (Frankreich).
Nicht zu stoppen waren Hoff und Schopf (Essen/Berlin), die erst seit Mai in einem Boot sitzen. "Im Ziel haben alle gebrüllt. Die Menge hat gebrüllt, wir haben gebrüllt, ich war irgendwie ganz neben mir", sagte Vierer-Olympiasieger Hoff, der bereits vor einem Jahr Weltmeister im Zweier geworden war, damals an der Seite von Marcus Groß. Fast schon erwartet war der Triumph des Vierers, Rekordweltmeister Ronald Rauhe holte bei dem Sieg vor Spanien schon seinen 16. WM-Titel.
(U.Kabuchyn--DTZ)