Hausding über Eintauchphase: "Bis zum Grund zu tauchen, kann Panik erzeugen"
Rekord-Europameister Patrick Hausding hat tiefe Einblicke in die entscheidende Eintauchphase beim Synchronspringen gewährt. Was für den Laien trotz waghalsiger Akrobatik oftmals als Routine wahrgenommen wird, kann beim erfahrenen, 15-maligen EM-Titelträger auch mal für unruhige Sekunden sorgen. "Für gewöhnlich tauchen wir drei Meter tief. Wenn einer bis zum Grund taucht, dann kann das erst mal Panik erzeugen", sagte der 30 Jahre alte Berliner im Interview mit der FAZ: "Weil man nicht weiß, warum und was der andere da unten macht."
Hausding, der sich am Mittwoch im Wettbewerb vom 1-Meter-Brett seine 15. Goldmedaille bei Europameisterschaften gesichert hatte, schwirren viele Fragen durch den Kopf, wenn er und sein Partner Lars Rüdiger nach einem absolvierten Sprung synchron ins Becken eintauchen - vor allem tief. "Ist das ein Frustabtaucher? Gerade im Wettkampf weiß man ja im ersten Moment nur selbst, wie sein Sprung war", berichtete Hausding.
"Es gibt kein schlimmeres Gefühl, als einzutauchen und einen guten Sprung für sich vermerkt zu haben und aufzutauchen, und dann ist es relativ ruhig. Dann weiß man, dass der Synchronpartner irgendwas nicht richtig gemacht hat. Aber das gehört eben auch dazu", sagte Hausding und ergänzte: "Umso besser ist es, wenn man mit seinem Sprung zufrieden ist, auftaucht und die Menge tobt. Dann weiß man, dass es ein guter Sprung war."
Am Samstag (15.30 Uhr) hat Hausding im Synchron-Finale vom 3-Meter-Brett zusammen mit Rüdiger die Chance auf das 16. EM-Gold. Bei der WM im südkoreanischen Gwangju hatte das Duo als Vierter nur knapp eine Medaille und das Olympiaticket verpasst.
(B.Izyumov--DTZ)