Deutsche Tageszeitung - Rückendeckung für Tönnies durch Rehhagel und Gabriel

Rückendeckung für Tönnies durch Rehhagel und Gabriel


Rückendeckung für Tönnies durch Rehhagel und Gabriel
Rückendeckung für Tönnies durch Rehhagel und Gabriel / Foto: ©

Aufsichtsratschef Clemens Tönnies vom Fußball-Bundesligisten Schalke hat im Zuge seiner rassistischen Aussagen über Afrikaner Unterstützung aus dem Sport und der Politik erfahren. "Ich habe ihn stets als ehrlichen und sehr sozial engagierten Menschen kennengelernt. Als einen, dem nur wichtig ist, wie sich ein Mensch verhält und nicht, woher er kommt", sagte Trainer-Ikone Otto Rehhagel den Funke-Medien, "ihm tut seine Aussage leid – zu Recht, denn sie war falsch und unpassend. Diese ernst gemeinte Entschuldigung nehme ich Clemens ab."

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Auch Schalkes Jahrhunderttrainer Huub Stevens stellte sich demonstrativ hinter den Schalke-Boss: "Wer ihn kennt, wer seit langem mit ihm zusammenarbeitet, der weiß, dass Clemens die Menschen mag wie sie sind – völlig unabhängig von Hautfarbe, Herkunft oder Religion. Ihm geht es stets um den Charakter eines Menschen – nie um die Farbe seiner Haut." Er nehme Tönnies dessen Entschuldigung ab: "Ich habe Vertrauen in ihn, dass ihm so etwas nicht noch einmal passiert."

Am Dienstag tagt der fünfköpfige Ehrenrat der Königsblauen, um über Tönnies’ skandalträchtigen Aussagen zu beraten. Fleischfabrikant Tönnies hatte am Donnerstag vergangener Woche bei der Festveranstaltung zum "Tag des Handwerks" in Paderborn eine Rede zum Thema "Unternehmertum mit Verantwortung - Wege in die Zukunft der Lebensmittelerzeugung" gehalten. Der Schalke-Boss empfahl dabei die Finanzierung von Kraftwerken in Afrika und sagte: "Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren." Es folgte vergangenen Freitag eine öffentliche Entschuldigung von Tönnies.

Der ehemalige SPD-Chef Sigmar Gabriel meinte zwar, "der Spruch" sei "garantiert daneben" gewesen. Er will allerdings den milliardenschweren Unternehmer aus Rheda-Wiedenbrück allerdings nicht zum Rassisten stempeln. Das sei "absoluter Quatsch. Wer ihn kennt, weiß, dass das nun wirklich nicht stimmt", so der ehemalige Wirtschaftsminister: "Vor allem aber verniedlicht dieser Vergleich die wirklichen Rassisten."

Nach Informationen der Bild sollen auch dunkelhäutige Ex-Spieler oder aktuelle Akteure der Schalker vom Ehrenrat befragt werden. Dazu sollen Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah, Thilo Kehrer (Paris St. Germain), Salif Sane und Suat Serdar zählen.

(M.Travkina--DTZ)

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