Auch ohne Video-Assistent: Schiedsrichter gibt Elfer mit VAR-Handbewegung
Der Video-Assistent erkennt mitunter, was der Fan im Stadion nicht sieht. Der bolivianische Schiedsrichter Raul Orosco aber sah am Samstag, was der VAR hätte sehen müssen - wenn der Videobeweis in der höchsten Spielklasse seines Landes denn zugelassen wäre. Da dies aber noch nicht der Fall ist, sorgte der 40-Jährige am Samstag für eine der wohl kuriosesten Elfmeter-Entscheidungen der Fußballgeschichte.
Im Erstligaspiel zwischen Club Always Ready und Club Bolivar lief die fünfte Minute der Nachspielzeit, als bei einem Zweikampf im Bolivar-Strafraum Oroscos Pfeife stumm blieb, seine Assistenten an der Seitenlinie ihn aber aufgeregt zu sich riefen und er dann mit der Handbewegung eines Quadrats, deutliches Zeichen für das Studium der Videobilder, und dem Fingerzeig Richtung Elfmeterpunkt zurück auf den Platz stürmte. Am Spielfeldrand war allerdings nicht einmal ein Monitor aufgestellt.
Nach langen Diskussionen vergab in der 17. Minute der Nachspielzeit schließlich William Ferreira den Elfmeter, es blieb beim 0:1 aus Sicht von Always Ready. Die TV-Bilder zeigten dabei allerdings, dass bei Ferreiras Schuss ein Bolivar-Spieler vor Oroscos Nase voreilig bis fast auf Höhe des Kreidepunkts in den Strafraum eingedrungen war, was laut Regeln eine Wiederholung des Elfmeters erfordert hätte. Ein Video-Assistent hätte da Abhilfe schaffen können.
(L.Svenson--DTZ)