Nach WM-Platz acht: Wasserballer nehmen Olympia ins Visier
Nach ihrem erfolgreichen WM-Comeback nach sechs Jahren nehmen die deutschen Wasserballer mit neuem Selbstbewusstsein Olympia ins Visier. "Wir haben einen Riesenschritt gemacht", sagte Torwart Moritz Schenkel nach dem 6:11 im abschließenden Spiel um Platz sieben gegen Griechenland: "Jetzt haben wir gelernt, wie man knappe Spiele verliert. Nächstes Jahr können wir zeigen, dass wir knappe Spiele auch gewinnen können."
Vor allem gegen den neuen Weltmeister Italien (7:8), den späteren WM-Dritten Kroatien (8:10) und Europameister Serbien (16:17 nach Fünfmeterwerfen) überzeugte das Team von Bundestrainer Hagen Stamm, das eine Sensation vor Augen hatte. Mit Platz acht erreichte die Auswahl des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) alle Vorgaben.
"Jetzt wollen wir auch bei der EM unter die Top Acht", sagte Schenkel mit Blick auf die Europameisterschaft im Januar in Budapest. Damit würde das Stamm-Team den ersten großen Schritt zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio gehen und die Teilnahme am Qualifikationsturnier im März in Rotterdam sichern.
"Das wird schwerer als hier bei der WM", warnte Stamm. Weil möglicherweise andere Kontinente auf ihre Quotenplätze verzichten, könnte aber auch der neunte oder zehnte Rang reichen. In den Niederlanden werden dann noch mindestens vier Olympia-Tickets ausgespielt. Die Sommerspiele 2012 in London und 2016 in Rio hatten die deutschen Wasserballer verpasst.
Für Stamm, der in seiner zweiten Amtszeit die Wasserballer aus einer tiefen Krise zurück in die erweiterte Weltspitze geführt hat, war die wichtigste Erkenntnis: "Der größte Fortschritt war, vor den Großen keine Angst zu haben und sie möglichst lange nervös zu machen. Dann kann man die auch schlagen."
(Y.Leyard--DTZ)