Schwimm-WM: Köhler als Sechste ins Finale über 800 m Freistil
Sarah Köhler hat bei der Schwimm-WM in Südkorea souverän das Finale über 800 m Freistil erreicht. Die Chance auf eine dritte Medaille nach Gold in der Freiwasserstaffel und Silber über 1500 m ist aber eher gering. Die 25-Jährige schwamm in 8:22,95 Minuten die sechstbeste Zeit der Vorläufe. Der Abstand zu den besten Drei, den Amerikanerinnen Leah Smith und Katie Ledecky sowie der Australierin Ariarne Titmus betrug mehr als drei Sekunden.
"Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, auch wenn es nicht mehr ganz so leicht ging wie auf den 1500", sagte die Frankfurterin, die in Magdeburg trainiert, "es wäre schön, wenn ich im Finale eine Bestzeit schwimmen könnte."
Im vergangenen Jahr ist Köhler schon 8:20,53 Minuten geschwommen, der deutsche Rekord von Anke Möhring von der EM 1987 liegt genau eine Sekunde darunter. Vor dem Endlauf am Samstag (ab 13.00 Uhr MESZ) stellt sich vor allem die Frage, ob US-Star Ledecky nach zwei Tagen krankheitsbedingter Pause wieder topfit ist. Bislang hat die fünfmalige Olympiasiegerin in Gwangju noch keinen Titel gewonnen.
Die 4x200-m-Freistilstaffel der Männer löste nicht nur das Ticket für die Olympischen Spiele im nächsten Jahr, sondern zog in 7:08,45 Minuten als Siebte - zeitgleich mit den Briten - ins Finale am Abend (ab 13.00 Uhr MESZ) ein. Das Quartett in der Besetzung Poul Zellmann (Essen), Rafael Miroslaw (Hamburg), Jacob Heidtmann (Elmshorn) und Damian Wierling (Essen) bescherte dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) damit den fünften Staffelplatz in Tokio.
"Auch wenn die Schwimmnation Deutschland nicht mehr die ist, die sie mal war, ist die Olympia-Quali für eine Staffel schon das Mindestziel", sagte Heidtmann: "Das Finale war das höchste Ziel, das wir uns gesetzt haben - gerade mit Blick auf das nächste Jahr, wenn wir uns noch mal steigern wollen."
Der Fokus auf die Staffeln bei dieser WM trage sehr zur guten Stimmung in der Mannschaft bei. "Es ist enorm wichtig, weil dadurch viele Charaktere dazugekommen sind, die ein Team tragen und mit durchbringen können", meinte der DSV-Athletensprecher.
Vielstarter Marius Kusch (Essen) erreichte als Zehnter über 100 m Schmetterling das Halbfinale. Seine Zeit von 52,05 Sekunden - sieben Zehntel über seiner Bestmarke - war ihm "nicht so wichtig, ich wollte einfach weiterkommen". Angelina Köhler schied dagegen als 22. über 50 m Schmetterling in 26,65 Sekunden aus. Zu ihrer Bestzeit fehlten der 18-Jährigen zwar zwölf Hundertstel, ihre Leistung fand sie aber "eigentlich ganz okay". Auf der doppelten Distanz hatte die Hannoveranerin vor fünf Tagen das Halbfinale erreicht.
(B.Izyumov--DTZ)