Klippenspringerin Schmidbauer verpasst WM-Medaille deutlich
Klippenspringerin Iris Schmidbauer hat bei ihrer spektakulären Flugshow bei der Schwimm-WM in Südkorea eine Medaille deutlich verpasst. Die 24-Jährige verbesserte sich in den letzten beiden Durchgängen in Gwangju mit insgesamt 233,55 Punkten noch auf den achten Platz. Vom Bronzerang trennen sie aber mehr als 60 Zähler. Nach dem ersten Tag hatte die Bayerin, die seit Januar in Dresden trainiert, auf dem elften Rang gelegen.
"Ich bin happy, dass ich mich noch hocharbeiten konnte", sagte Schmidbauer. Den schwierigsten Sprung im Frauen-Wettbewerb, den Dreifach-Rückwärtssalto mit Doppelschraube, hatte sie sich für den Schluss aufgehoben. Doch der Abstand war schon zu groß.
"Nachdem ich so weit hinten platziert war, habe ich mir gedacht, ich kann das Risiko eingehen und mir im Wettkampf die Erfahrung holen", erklärte Schmidbauer, die den Extremsport erst seit fünf Jahren betreibt. Nach dem vierten Platz in der Weltserie in Beirut vor einer Woche hatte sie mit Bronze geliebäugelt. Gold ging an die australische Titelverteidigerin Rhiannan Iffland vor der Mexikanerin Adriana Jimenez und der Britin Jessica Macauley.
13 Springerinnen stürzten sich mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h aus schwindelerregender Höhe von einem Stahlgerüst in ein 15 Meter breites und sechs Meter tiefes Becken auf dem Gelände der Chosun Universität. Die Kulisse ist diesmal nicht so spektakulär wie bei den Weltmeisterschaften zuvor: Vor zwei Jahren waren die Extremsportler vor dem Budapester Parlament an der Donau, vor vier Jahren in Kasan vor dem Kreml und bei der Premiere 2013 im Hafen von Barcelona gesprungen.
Der Schwimm-Weltverband FINA hatte die Sportart vor sechs Jahren wegen der enormen Telegenität ins offizielle WM-Programm aufgenommen. Schmidbauer war bei ihrem Debüt 2017 auf dem zehnten Platz gelandet. Die bislang einzige deutsche Medaille hatte Anna Bader als Dritte in Barcelona gewonnen.
(B.Izyumov--DTZ)