Drees vertraut Videobeweis in 2. Liga: "Sollte gut laufen"
Trotz teilweise deutlich weniger Kameras glaubt DFB-Videochef Jochen Drees an einen positiven Effekt durch den Videobeweis in der 2. Fußball-Bundesliga. "Die Erfahrung der ersten beiden Jahre in der Bundesliga zeigt, dass die Video-Assistenten zumeist auf Kameras zugegriffen haben, die es auch in der 2. Liga gibt", sagte Drees dem Fachmagazin kicker: "Ich bin davon überzeugt, dass es grundsätzlich gut laufen sollte."
Der beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) für den Videobeweis verantwortliche Drees sieht sogar einen Vorteil darin, dass im Unterhaus nur acht Kameras der Standard sind - in der Bundesliga zeichnen teilweise mehr als 20 Kameras die strittigen Szenen auf. "Der Arbeit der Video-Assistenten kommt es vielleicht entgegen, da sie sich auf die entscheidenden Einstellungen konzentrieren können, um den Schiedsrichter auf dem Feld bestmöglich zu unterstützen", mutmaßte Drees.
Bislang kam der "VAR" (Video Assistant Referee) in der zweithöchsten deutschen Spielklasse nur "offline" zum Einsatz - Eingriffe ins Spielgeschehen und damit emotionale (Stammtisch-)Debatten gab es bislang somit nicht. Und sie soll es auch in der bevorstehenden Saison, die am Freitag mit der Partie zwischen den zwei Absteigern VfB Stuttgart und Hannover 96 (20.30 Uhr/Sky) eröffnet wird, nicht geben.
"Wir haben jetzt einen größeren Erfahrungsschatz bezüglich der technischen Komponenten, beispielsweise im Bereich der Bild- und Tontechnik. Die Erfahrungen aus dem Bundesligabetrieb kann man weitestgehend in die 2. Liga transferieren, da sollte es also weniger Probleme geben", sagte Drees, der vorsorglich aber schonmal um Verständnis für strittige Entscheidungen bat: "Alle neuen Video-Assistenten haben in Tests und Schulungen Erfahrungen gesammelt. Aber es ist etwas völlig anderes, ob man bei einem Testspiel relativ entspannt vor dem Monitor sitzt oder ob man im Livebetrieb gefordert ist, wenn man weiß, dass man mit seiner Arbeit in das Spiel eingreift."
(U.Kabuchyn--DTZ)