Hartung ärgert Trainersituation: "Keine Jobperspektiven"
Säbelfechter Max Hartung hat sich kritisch zur Trainersituation in Deutschland geäußert und fürchtet, dass der Anschluss an die Weltspitze noch weiter verloren gehen könnte. "Bei uns unterrichtet der Meister den Schüler, es gibt eine enge Bindung. Die besten Trainer wandern aber aus Europa nach Amerika und Asien ab", sagte der 29-Jährige der Sport Bild.
Hartung, eine der wenigen deutschen Medaillenhoffnungen bei der derzeit laufenden WM in Budapest, wünscht sich mehr ehemalige Athleten in Trainerpositionen. "Das Wichtigste im Fechten ist der Trainer", sagte der zweimalige Europameister: "Wir könnten in Deutschland wieder erfolgreicher fechten, wenn man einen Teil unserer besten Athleten dazu bewegen würde, nach ihrer aktiven Karriere als Trainer im Fechten zu arbeiten. Weil es keine Jobperspektiven gibt, macht das schon seit Jahren kaum jemand."
In anderen Ländern funktioniere das besser. "Die Italiener, Franzosen und Ungarn binden ganz gezielt ihre Athleten in die Trainerarbeit ein. Das zahlt sich aus", so Hartung: "Im Ausland wird massiv aufgerüstet, viel mehr Nationen betreiben Fechten mit vollem Einsatz. Wir sind an vielen Stellen nicht so aufgestellt wie die Koreaner, Russen und Amerikaner. Fechten ist viel globaler geworden."
(Y.Leyard--DTZ)