Südafrikaner Impey gewinnt neunte Tour-de-France-Etappe
Der südafrikanische Radprofi Daryl Impey hat am Sonntag die neunte Etappe der 106. Tour de France gewonnen. Der 34-Jährige vom Team Mitchelton-Scott setzte sich am französischen Nationalfeiertag nach 170,5 km zwischen Saint-Etienne und Brioude im Sprint zweier Ausreißer vor dem Belgier Tiesj Benoot vom Team Lotto-Soudal durch.
Weiter im Gelben Trikot des Spitzenreiters fährt zur Freude seiner Landsleute der Franzose Julian Alaphilippe. Der 27-Jährige vom Team Deceuninck-Quick Step kam mit einem Rückstand von mehr als 16 Minuten im Hauptfeld ins Ziel.
Für den deutschen Radprofi Tony Martin (Cottbus/Jumbo-Visma), der bereits zwei Tour-Etappen als Solist (2013 und 2015) gewonnen hat, blieben diesmal nur anerkennende Worte für seinen Wagemut. Martin erreichte das Ziel als 15.
Schon nach knapp 15 km stand die Fluchtgruppe mit dem gebürtigen Lausitzer. Keiner der Fahrer war für die Klassementfavoriten um Titelverteidiger Geraint Thomas (Großbritannien) gefährlich, auch der Gesamtführende Alaphilippe musste sich keine Sorge machen. Böse erwischte es den Italiener Alessandro De Marchi, der früh stürzte und ins Krankenhaus gebracht werden musste.
Marcel Kittel hatte Martins couragierten Auftritt in seiner Rolle als TV-Experte der ARD verfolgt. Bis zum Montag stattet der Thüringer dem Rennen, das ihn groß machte, einen Kurzbesuch ab. Wie es für Kittel weitergeht, hat er noch nicht entschieden. "Es ist im Moment echt ergebnisoffen", sagte der deutsche Tour-Rekordetappensieger. Ein Comeback 2020? Das Karriereende? Bis zum Ende der Tour möchte der Top-Sprinter seine Überlegungen abschließen.
Vor der Etappe hatte sich Martin in einer Helferrolle gesehen und wollte sich eigentlich voll in den Dienst seiner Kapitäne stellen. Dann aber war es der viermalige Zeitfahrweltmeister selbst, der im Zentralmassiv in die Offensive ging. "Das wird ein Tag zwischen die Mannschaft gut ins Finale bringen und Überleben", hatte der Routinier gesagt, der bislang so viel zu den drei Tageserfolgen seiner Mannschaft Jumbo-Visma beitrug.
Alaphilippe hatte am Samstag mit Landsmann Thibaut Pinot couragiert dem Belgier De Gendt nachgesetzt, der Lohn war das Maillot jaune und für Pinot einige wertvolle Sekunden in der Gesamtwertung. Pinot, nicht der bisher schwächelnde Romain Bardet, in dessen Heimatort die Etappe am Sonntag endete, ist deshalb Frankreichs derzeit größte Hoffnung.
Vor dem ersten Ruhetag bietet sich Ausreißern noch einmal eine Gelegenheit. Die zehnte Etappe von Saint-Flour nach Albi (217,5 km) verläuft auf geradezu idealem Terrain dafür. Es ist aber auch möglich, dass Bora-hansgrohe für Peter Sagan die Kontrolle übernimmt und einen Spurt um den Tagessieg herbeiführt.
(U.Kabuchyn--DTZ)