Röhler feiert ersten Saisonsieg über Hofmann - auch Lückenkemper gewinnt in Luzern
Speerwerfer-Olympiasieger Thomas Röhler (Jena) hat im fünften Saisonduell mit Andreas Hofmann (Mannheim) seinen ersten Sieg gefeiert. Beim Meeting in Luzern steigerte sich Europameister Röhler im letzten Versuch auf 86,51 m und siegte damit vor dem EM-Zweiten Hofmann, der seit dem ersten Durchgang geführt hatte und mit dem letzten Versuch auf 86,45 hauchdünn hinter Röhler zurückblieb.
Hofmann verfehlte recht deutlich seine Saisonbestleistung von 89,65 m, Kontrahent Röhler (Jena) verpasste seine Jahresbestmarke (86,99) dagegen knapp. Als Dritter in Luzern lag der Este Cakss Gatis (82,43) klar zurück.
Weltmeister Johannes Vetter, der Röhler vor zwei Jahren in Luzern den deutschen Rekord entrissen und auf 94,44 m gesteigert hatte, musste sein in der Schweiz geplantes Comeback verschieben, der Offenburger laboriert weiter an Adduktorenproblemen. Auch der Mainzer Julian Weber (Fußprobleme) fehlte in Luzern.
Im Duell der deutschen Topsprinterinnen lag Vize-Europameisterin Gina Lückenkemper als Siegerin in guten 11,20 Sekunden bei Gegenwind (1,0 m/s) hauchdünn vor Tatjana Pinto (Paderborn), die als Dritte in 11,21 Sekunden die Norm für die WM in Doha (27. September bis 6. Oktober) erfüllte. Dies war Lückenkemper beim Diamond-League-Meeting in Lausanne vier Tage zuvor mit 11,16 gelungen.
Im Speerwurf der Frauen musste sich Europameisterin Christin Hussong nach ihrem Sieg in Lausanne mit Platz drei begnügen. Dabei lag die 25-Jährige aus Zweibrücken mit 64,62 knapp zwei Meter unter ihrer in Lausanne erzielten Saisonbestleistung (66,59). Der Sieg ging an Barber Kelsey-Lee (Australien), die mit 67,70 m die Jahresweltbestleistung der Chinesin Lyu Huihui nur um zwei Zentimeter verpasste.
Über 100 m Hürden lief die EM-Zweite Pamela Dutkiewicz (Wattenscheid) in 13,03 Sekunden ebenfalls bei Gegenwind (0,9 m/s) beim Sieg der Nigerianerin Tobi Amusan (12,89) auf Platz drei und verfehlte ihre Saisonbestleistung um elf Hundertstel. Eine starke Leistung bot Sam Parsons (Frankfurt) als Vierter über 3000 m. Der gebürtige Amerikaner, seit diesem Jahr für Deutschland startberechtigt, lief in 7:44,43 Minuten auf Platz acht der "ewigen" deutschen Bestenliste.
(Y.Leyard--DTZ)