IOC beschließt endgültiges Tokio-Aus für Boxverband AIBA
Der Amateurbox-Weltverband AIBA ist endgültig von den Olympischen Spielen 2020 in Tokio ausgeschlossen worden. Die Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) folgte auf ihrer 134. Session in Lausanne einstimmig der Empfehlung der Exekutive. Boxen bleibt jedoch im olympischen Programm.
Eine Task Force unter dem Vorsitz des japanischen IOC-Mitglieds Morinari Watanabe, Präsident des Turnweltverbands, wird sowohl die Qualifikationsturniere als auch das olympische Boxturnier organisieren. Es wird acht Männer- und fünf Frauengewichtsklassen geben. Nach Tokio 2020 soll geprüft werden, ob die AIBA den alten Status zurückerhält.
Eine Kommission unter der Leitung des Serben Nenad Lalovic, Präsident des Ringerweltverbands, war zu dem Ergebnis gekommen, dass es bei der AIBA zu viele Ungereimtheiten auf den Gebieten Good Governance, Finanzen und Ethik gibt. Zudem haben skandalöse Entscheidungen der Ringrichter bei den letzten beiden Olympischen Sommerspielen 2012 in London und 2016 in Rio das Ansehen der AIBA stark beschädigt.
Zum Stolperstein für die AIBA wurde neben vielen Skandalen wohl auch Ex-Präsident Gafur Rachimow. Der Usbeke wurde von US-Behörden als einer der führenden Kriminellen seines Landes eingestuft und soll in der AIBA weiter im Hintergrund die Strippen ziehen.
Durch den Ausschluss der AIBA, der so lange anhalten soll, "bis nachhaltige Verbesserungen" sichtbar werden, profitieren vor allem die Boxerinnen. Während in Rio noch 250 Männer und 36 Frauen um Medaillen boxten, werden es in Tokio 186 Männer und 100 Frauen sein.
(T.W.Lukyanenko--DTZ)