FC Bayern: Hoeneß verteidigt Transferpolitik - Lizarazu sieht Pavard kritisch
Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß will sich bei der Transferpolitik des Rekordmeisters nicht unter Druck setzen lassen. "Wir haben schon 120 Millionen Euro ausgegeben. Ich muss ehrlich sagen, langsam geht mir das auf die Nerven, dass man sich nur noch über Käufe definiert. Ich kann ihnen versichern: Wir werden am 15. August eine gute Mannschaft auf dem Platz haben", sagte Hoeneß.
Der 67-Jährige hatte vor Wochen die große Transferoffensive des FC Bayern angekündigt, doch passiert ist bei den Münchnern im Gegensatz zu Konkurrent Borussia Dortmund seitdem relativ wenig. Bislang haben sie Lucas Hernandez (80 Millionen) von Atletico Madrid, Benjamin Pavard (VfB Stuttgart/35) und Sturmtalent Jann-Fiete Arp (Hamburg/5) verpflichtet. Auf der Wunschliste ganz oben steht nach wie vor Leroy Sane von Manchester City. Die Münchner starten am 8. Juli in die neue Saison.
Bis dahin könnte auch noch Jerome Boateng abgegeben werden. Dazu könne er jedoch "nichts sagen", so Hoeneß am Sonntagabend, "weil ich im Urlaub war". Trainer Niko Kovac stehen künftig Arjen Robben, Franck Ribery, Rafinha, James und Mats Hummels nicht mehr zur Verfügung. Renato Sanches will unbedingt weg.
Die bisherigen Transfers werfen zumindest bei Ex-Weltmeister Bixente Lizarazu Fragen auf. Er sieht seine französischen Landsleute Hernandez und Pavard "zuallererst in der Außenverteidigung", er verstehe den Verkauf von Mats Hummels nicht. "Auch wenn Niklas Süle viel Potenzial hat, würde ich nicht mit ihm plus Pavard und Hernandez in die Saison gehen. Da sind zu viele Fragezeichen", sagte der frühere Münchner Profi dem kicker.
Vor allem Pavard (23) müsse sich steigern, mahnte Lizarazu an. "Pavard muss nicht nur einen Schritt machen, sondern zwei Schritte." Seit der WM 2018 "wurde es weniger, auch in der französischen Nationalmannschaft. Er lieferte nur noch Durchschnitt ab."
(L.Svenson--DTZ)