Vettel-Strafe aus Kanada bleibt bestehen
Die Fünf-Sekunden-Strafe gegen den viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel beim Kanada-Rennen bleibt bestehen, der Sieg gehört damit endgültig Mercedes-Pilot Lewis Hamilton. Das entschieden die Rennkommissare aus Montreal bei einer Sitzung am Freitagnachmittag am Rande des Großen Preises von Frankreich (Sonntag, 15.10 Uhr/RTL und Sky), in der vom Ferrari-Rennstall eingebrachte neue Beweise auf Relevanz geprüft wurden.
Die Stewards kamen dabei zu der Ansicht, dass das Material "keine signifikanten und relevanten neuen Elemente" zutage gefördert habe. Die rennentscheidende Szene zwischen Vettel und Hamilton wird damit nicht neu bewertet. Die 2019 noch sieglose Scuderia hatte auf die Zuerkennung des Montreal-Sieges am Grünen Tisch gehofft.
Ferrari-Sportdirektor Laurent Mekies hatte sich bei einer Pressekonferenz am Freitagmittag noch überaus zuversichtlich gezeigt. Ferrari habe seit dem Rennen Zugang zu neuen Beweisen erhalten, die "überwältigend" seien. Der französische Ingenieur war bis Juni 2018 selbst in Diensten des Automobil-Weltverbandes FIA und gilt als Experte für derartige Fälle. Um 14.14 Uhr traf Mekies mit gelber und schwarzer Mappe unter dem Arm zum Meeting ein, das nach 35 Minuten beendet war.
Auf dem Circuit Gilles Villeneuve hatte Vettel vor gut zwei Wochen nach einem Ausflug ins Gras nur mit größter Mühe die Führung vor Weltmeister Hamilton (Großbritannien) behalten. Die Rennjury um den deutschen Juristen Gerd Ennser bestrafte Vettel, weil dieser "auf gefährliche Art und Weise" auf die Strecke zurückgefahren sei.
Der Heppenheimer kam zwar als Erster ins Ziel, wurde durch die Fünf-Sekunden-Strafe aber auf Platz zwei zurückversetzt. Die Stewards in Montreal konnten bei ihrer Entscheidungsfindung bereits auf sämtliche TV-Bilder sowie Telemetriedaten zurückgreifen.
(Y.Leyard--DTZ)