Erster 800-m-Start unter neuem Reglement: Semenya will in Stanford laufen
Die zweimalige Olympiasiegerin Caster Semenya will ihr erstes 800-m-Rennen nach der Einführung der umstrittenen Testosteron-Regel des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF am 30. Juni im kalifornischen Stanford bestreiten. Dies gab das Management der Südafrikanerin bekannt.
Es wäre der erste Start der 28-Jährigen über ihre Hauptstrecke, über die sie seit 2015 ungeschlagen ist, seit ihrem Sieg am 3. Mai in Doha. Fünf Tage später trat das neue IAAF-Reglement in Kraft, nach dem Athletinnen über bestimmte Strecken (400 m bis eine Meile) einen Grenzwert von fünf Nanomol pro Liter für körpereigenes Testosteron einhalten müssen.
Semenya, die demnach ihren Testosteronwert mittels Medikamenten absenken müsste, hatte gegen diese Regel geklagt und dabei einen Etappensieg erreicht. Das Schweizer Bundesgericht hatte die Regel für Semenya vorläufig ausgesetzt, die IAAF kann bis zum 25. Juni neue Argumente beibringen.
Das Bundesgericht dürfte also noch vor dem Meeting in Stanford eine erneute Entscheidung treffen, wodurch Semenya zwei Optionen bleiben: Die Regel bleibt für sie ausgesetzt, damit könnte sie in Stanford starten. Oder Semenya muss sich der Regel unterwerfen, damit wäre ein Start wohl vom Tisch. Semenya hatte kategorisch ausgeschlossen, ihren Testosteronwert medizinisch zu senken.
Zuletzt war Semenyas Start über 800 m beim Diamond-League-Meeting in Rabat nach einem Hickhack mit den Veranstaltern kurzfristig geplatzt.
(L.Svenson--DTZ)