Vettel-Strafe: FIA-Präsident Todt verteidigt Rennkommissare
In der Kontroverse um die Zeitstrafe gegen den viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel beim Großen Preis von Kanada hat sich FIA-Präsident Jean Todt klar hinter die Entscheidung der Rennkommissare gestellt. "Wir haben die besten Stewards der Welt. Sie machen einen hervorragenden Job", sagte der Boss des Automobil-Weltverbandes der Bild-Zeitung am Rande des 24-Stunden-Rennens von Le Mans.
Der 73-jährige Franzose, langjähriger Teamchef von Rekordweltmeister Michael Schumacher bei Ferrari, führte aus: "Die Fahrer sind doch die ersten, die auf eine Einhaltung aller Regeln bestehen. Wenn wir anfangen, sie zu lockern, kann es dazu führen, dass es mitunter gefährlich wird. Man sieht das teilweise in der Formel E, wo die Fahrer deutlich mehr Freiheiten haben als in der Formel 1."
Vettel war beim siebten WM-Lauf in Montreal vor Wochenfrist in Führung liegend nach einem Fahrfehler in der 47. von 70 Runden ins Gras gerutscht und hatte bei seiner Rückkehr auf die Strecke den nachfolgenden Weltmeister Lewis Hamilton (Großbritannien) im Mercedes fast in die Mauer gedrängt. Die Stewards sprachen noch während des Rennens eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe gegen Vettel. Der Heppenheimer fuhr knapp vor Hamilton über den Zielstrich, musste diesem aber den Sieg überlassen.
Jedoch hat die Scuderia nach Artikel 14.1.1 des sportlichen Regelwerks der FIA noch die Chance, bei Vorlage von neuen Beweisen die Rennkommissare zu einer neuen Bewertung der Situation zu bewegen. Dazu hat Ferrari 14 Tage nach Rennende Zeit, also bis zum Großen Preis von Frankreich am kommenden Sonntag (15.10 Uhr/RTL und Sky).
(T.W.Lukyanenko--DTZ)