FIFA-Präsident Infantino gegen CL-Reformpläne
FIFA-Präsident Gianni Infantino hat sich in einem Interview mit der L’Equipe klar gegen die Reformpläne für die Champions League ausgesprochen. "Ich habe der UEFA nichts vorzuschreiben, aber ich stehe diesen Plänen diametral gegenüber", sagte der 49-Jährige der französischen Sport-Tageszeitung.
Die Reformbestrebungen sehen neue Zulassungskriterien vor. So sollen in der Königsklasse ab 2024 nur noch vier von 32 Startplätzen über Platzierungen in den nationalen Ligen vergeben werden. 24 Plätze gingen automatisch an Teilnehmer aus dem Vorjahr.
Von der aktuell stattfindenden Frauen-Weltmeisterschaft zeigte sich Infantino überrascht: "Sie übertrifft all meine Erwartungen. Alle Vorurteile über den Frauenfußball werden über den Haufen geworfen. Fast elf Millionen TV-Zuschauer allein in Frankreich beim Eröffnungsspiel."
Auch das Verhalten der Spielerinnen auf dem Platz hält er für lobenswert. "Wenn eine Frau gefoult wird, steht sie wieder auf. Ein Mann rollt sich am Boden, der Trainer reklamiert, die Bank stürmt auf das Spielfeld", sagte der Schweizer dazu.
Handlungsbedarf räumte Infantino in Afrika ein. "Klar gibt es dort Probleme, und mehrere afrikanische Verbände haben mich und die FIFA aufgefordert einzuschreiten." Zuletzt war beim Wahlkongress in Paris der Präsident der afrikanischen Konföderation CAF Ahmad Ahmad aus Madagaskar von der französischen Polizei wegen Bestechungsvorwürfen verhört worden.
(Y.Leyard--DTZ)