DTM: Wittmann vom letzten Platz zum Sieg - Rast holt Gesamtführung
Der zweimalige Meister Marco Wittmann (Markt Erlbach) hat sich mit einer Aufholjagd vom letzten Startplatz eindrucksvoll im Titelkampf der DTM zurückgemeldet. Der BMW-Pilot gewann nach einer taktisch und fahrerisch ganz starken Leistung das fünfte Saisonrennen am Samstag im italienischen Misano und feierte damit seinen zweiten Sieg in diesem Jahr.
"Das fühlt sich richtig gut an", sagte Wittmann bei Sat.1: "Wir mussten vom letzten Platz aus auf ein Safety Car hoffen, und das kam dann auch. Aber es war brutal schwierig, die Reifen zu managen, ich habe nur noch gehofft, dass sie durchhalten."
Auf Rang zwei landete Ex-Meister Rene Rast (Minden) im Audi, der damit die Führung im Gesamtklassement zurückeroberte. Dritter wurde Rasts Markenkollege Loic Duval aus Frankreich, der bisherige Gesamtspitzenreiter Philipp Eng (Österreich) im BMW wurde nur Siebter. Im Klassement setzte Rast sich mit nun 75 Punkten an die Spitze, Wittmann ist mit 68 Zählern Gesamtzweiter.
Damit holte der Franke das Maximum aus einem Tag heraus, der eigentlich schon verloren schien. Im Qualifying war er von technischen Problemen heimgesucht worden, konnte keine schnelle Runde setzen und damit nur vom 18. Platz starten.
Alles sprach für Pole-Setter Rast, und der Mindener kontrollierte nach einem guten Start zunächst das Feld. Die echte Gefahr drohte aber von ganz weit hinten: Wittmann legte seinen Pflichtboxenstopp schon kurz nach dem Start ein und profitierte dann von der frühen Safety-Car-Phase. Das Feld rückte wieder zusammen, und Wittmann hatte nun einen immensen Vorteil.
Nach und nach gingen die Konkurrenten an die Box, bis Wittmann plötzlich an der Spitze lag. Auch Rast kam mehr als 25 Sekunden hinter dem BMW-Piloten wieder auf die Strecke, die entscheidende Frage in der Schlussphase lautete nun: Wie lange halten Wittmanns Reifen, die beinahe eine komplette Renndistanz absolvieren mussten.
Rast war in dieser Phase zwar der schnellere der beiden Titelkandidaten und kam immer näher, doch ein echter Einbruch bei Wittmanns Rundenzeiten blieb aus. Beim Zieleinlauf betrug der Vorsprung 8,2 Sekunden, der Meister von 2014 und 2016 hatte das Duell mit dem Champion von 2017 gewonnen - und damit seine Titelambitionen unterstrichen. Am Sonntag (13.30 Uhr/Sat.1) findet in Misano ein weiteres Rennen statt.
(L.Svenson--DTZ)