Frauen-WM: Australisches Team fordert deutliche Prämienerhöhung
Die australische Fußball-Nationalmannschaft der Frauen hat in Abstimmung mit der australischen Vereinigung der Profifußballer PFA eine umgehende Preisgelderhöhung für die WM in Frankreich (7. Juni bis 7. Juli) gefordert. Demnach geht es um eine Anhebung der WM-Prämien für das komplette Turnier von derzeit 30 Millionen US-Dollar auf 57 Millionen US-Dollar. Wie PFA-Chef John Didulica dem Guardian sagte, würde er für diese Forderung auch gegen den Weltverband FIFA vor Gericht ziehen.
Hintergrund ist ein Verweis auf die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern in Bezug auf die Geldausschüttungen. Die WM-Prämien für 2019 entsprechen 7,5 Prozent derer für das WM-Turnier der Männer im vergangenen Jahr in Russland (400 Millionen US-Dollar). "Die Spielerinnen sind die Opfer der Diskriminierung", sagte Didulica. Bisherige Vermittlungsversuche haben bei der FIFA keine Reaktion hervorgerufen.
Mit der Forderung geht die Kampagne "Our Goal is now" einher, mit der auf eine langfristige Angleichung der WM-Prämien gepocht wird. "Ist das zu viel verlangt?", lautet die zentrale Frage an das höchste Organ des Weltfußballs. Sollte die Entwicklung des Preisgelder nach bisherigem Verlauf weitergehen, wäre eine Angleichung frühestens im Jahr 2039 zu verzeichnen.
Beim Turnier in Frankreich erhält der Weltmeisterverband einen Betrag von vier Millionen US-Dollar, der Finalist noch 2,6 Millionen. Bei der Männern gingen 2018 an Weltmeister Frankreich 38 Millionen US-Dollar von der FIFA, Finalist Kroatien erhielt 28 Millionen. Für jeden der 32 Teilnehmer gab es mindestens acht Millionen, jeder der 24 Teilnehmer der Frauen-WM bekommt mindestens 750.000 US-Dollar.
(L.Svenson--DTZ)