Medien: Anwälte von Neymar-Anklägerin legen Mandat nieder
Die Affäre um die Vergewaltigungsvorwürfe gegen Brasiliens Fußballstar Neymar (27) wird immer diffuser. Wie der brasilianische TV-Sender Globo am Montagabend berichtete, haben die Anwälte des vermeintlichen Opfers die Zusammenarbeit aufgrund widersprüchlicher Aussagen der jungen Frau beendet.
Der Sender zitierte aus einem Schreiben der Kanzlei Fernandes e Abreu. Demnach habe die Mandantin zunächst angegeben, eine Beziehung mit dem Stürmerstar von Paris St. Germain zu führen. Dieser sei jedoch später gewalttätig geworden und habe sie körperlich angegriffen. Bei der Polizei habe die Frau, deren Identität weiter geheim gehalten wird, jedoch eindeutig von Vergewaltigung gesprochen, was eine vollkommen andere Behauptung sei.
Die brasilianische Nachrichtenseite UOL Esporte behauptete indessen, sie habe Zugang zu einem medizinischen Bericht, wonach die junge Frau an Hämatomen an Beinen und Gesäß, Magenproblemen und posttraumatischen Symptomen gelitten habe. Der ärztliche Bericht sei von einem brasilianischen Arzt in Sao Paulo sechs Tage nach dem Übergriff erstellt worden.
Brasiliens Fußballverband CBF hat unterdessen die Verschiebung von Neymars Aussage bei der Polizei auf Montag beantragt. Die Selecao bestreitet am Sonntag in Porto Alegre gegen Honduras ihr letztes Vorbereitungsspiel auf die Copa America. Brasilien startet am 14. Juni in Sao Paulo gegen Bolivien in die Südamerikameisterschaft im eigenen Land.
Die für Cyberkriminalität zuständige Polizeidienststelle in Rio de Janeiro hatte am Sonntag angekündigt, ein Ermittlungsverfahren gegen Neymar wegen Veröffentlichung intimer Fotos ohne Zustimmung der betroffenen Person zu eröffnen.
Parallel dazu läuft bereits eine Untersuchung in Sao Paulo, wo die junge Frau am vergangenen Freitag gegen Neymar Anzeige erstattet hatte. Neymar bestreitet die Vorwürfe der Vergewaltigung vehement, spricht davon, "in eine Falle getappt" zu sein.
Zum Beweis seiner Unschuld veröffentlichte Neymar am Samstag in seinem Instagram-Profil Chatverläufe. Die Fotos wurden vor der Veröffentlichung bearbeitet, zeigen nicht das Gesicht der Frau, auch intime Stellen ihres Körpers wurden unscharf gemacht, was den möglichen Strafbestand aufheben könnte. Der Eintrag auf Neymars Instagram-Account ist mittlerweile gelöscht.
(U.Kabuchyn--DTZ)