Fußball in Europa boomt weiter - Bundesliga Nummer zwei
Der europäische Fußballmarkt boomt weiter, auch dank der Bundesliga. Laut des jährlichen Finanzreports des Wirtschaftsunternehmens Deloitte wuchsen die Umsätze in der Saison 2017/18 um elf Prozent auf 28,4 Milliarden Euro. Die 18 Klubs des deutschen Oberhauses legten gar um 13 Prozent auf 3,168 Milliarden Euro zu. Die Bundesliga ließ damit beim Wachstum auch die englische Premier League (sechs Prozent) hinter sich.
Motor des gestiegenen Umsatzes in der Bundesliga war der Start des neuen Medienrechtevertrages, zudem sind die Klubs auch zunehmend international unterwegs. Immer mehr Vereine eröffnen Büros im Ausland, die Liga entwickelt sich zu einem Exportschlager.
Mit ihrem Umsatz von knapp 3,17 Milliarden Euro ließ die Bundesliga die spanische Primera Division (3,073) wieder hinter sich und schob sich auf Platz zwei vor. Klare Nummer eins in Europa ist aber weiter die Premier League mit einem Umsatz von 5,44 Milliarden Euro. Hinter Spanien folgen von den anderen Big-Five-Ligen Italien (2,217) und Frankreich (1,692). Mit insgesamt 15,6 Milliarden Euro waren die fünf größten Ligen für mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes in Europa verantwortlich.
Die Bundesliga zeichnet sich laut Deloitte weiter durch eine besonders enge Beziehung zu den heimischen Fans aus: Auch in der Saison 2017/18 lockte keine andere Liga so viele Fans in die Stadien. Mit durchschnittlich 43.879 Zuschauern pro Spiel lag sie deutlich vor der Premier League (38.495) und noch deutlicher vor Spanien (26.771), Italien (23.848) und Frankreich (22.575).
"Der Bundesliga ist in der Saison 2017/18 quasi ein Double in der wirtschaftlichen Performance gelungen", erklärte Stefan Ludwig, Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte. "Ein starkes Umsatzwachstum verbunden mit einem wiederholten Anstieg des operativen Profits auf 373 Millionen Euro" hätten zum besten Bundesliga-Ergebnis in der Geschichte des Finanzreports geführt. Die französische Ligue 1 dagegen habe vor allem aufgrund hoher Personalkosten (Beispiel Mbappe und Neymar) operative Verluste von insgesamt 298 Millionen Euro eingefahren.
Im Vergleich mit den anderen großen Ligen wirtschafte die Bundesliga tendenziell eher konservativ und erziele ein stärkeres Gleichgewicht zwischen den einzelnen Erlösquellen. Hierdurch spiele sie finanziell im internationalen Vergleich weiterhin vorne mit, "auch wenn die englische Liga in wirtschaftlicher Hinsicht das Maß aller Dinge bleiben wird", so Ludwig.
(T.W.Lukyanenko--DTZ)