Watzke: "Wir wollen Meister werden!"
Getreu der neuen Kommunikationsstrategie hat Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke im Interview mit der Bild am Sonntag zum Angriff auf Double-Gewinner Bayern München geblasen. "Wir wollen Meister werden! Aber Bayern ist wie der Mount Everest, wie ein 8000er. Den kannst du versuchen zu bezwingen - und das möchten wir auch", sagte Watzke.
Der BVB-Boss ist überzeugt, dass der Klub mit Cheftrainer Lucien Favre hervorragend aufgestellt ist: "Lucien ist der Richtige für den BVB. Er hat der Mannschaft endlich wieder einen klaren Spielstil verpasst.
Watzke kündigte an, in den kommenden Wochen sowohl die Vertragsverlängerung von Favre als auch von Mario Götze anzugehen. Aktuell ist der 61-jährige Favre bis 2020 an die Dortmunder gebunden, auch Götzes Vertrag läuft noch eine Saison. Ein Verkauf in der Sommerpause von BVB-Juwel Jadon Sancho kommt für Watzke nicht in Frage: "Jadon ist nicht auf dem Markt und spielt nächste Saison garantiert bei Borussia Dortmund."
Der 59-jährige Watzke hatte am Dienstag angekündigt, dass der BVB in der Kommunikation deutlich offensiver auftreten werde. Im Kampf um Europas Topspieler sieht Watzke die Bundesliga derzeit im Hintertreffen.
"England nimmt jährlich 2,1 Milliarden Euro mehr TV-Gelder ein als wir. Das ist unfassbar, da kommst du kaum noch gegen an", so Watzke. Es werde daher keine deutsche Dauer-Präsenz an Europas Spitze mehr geben, prognostizierte Watzke. Der BVB hatte sich für die kommende Spielzeit mit Julian Brandt (Bayer Leverkusen), Thorgan Hazard (Borussia Mönchengladbach) und Nico Schulz (TSG Hoffenheim) verstärkt.
Der deutsche Fußball habe aktuell ein Problem im Ausland, weil man Deutschland bis vor einen Jahr eine "Art fußballerische Monokultur wie in Frankreich oder Italien bescheinigt" habe. "Das haben wir in dieser Saison durchbrochen und den Fans damit wieder Spaß bereitet. Deshalb spüren wir eine Verpflichtung gegenüber Fußball-Deutschland, ab sofort das klare Ziel zu haben, um die Meisterschaft mitzuspielen", sagte Watzke.
Dass sich der BVB mit der deutlichen Zielformulierung übernehmen könnte, befürchtet Watzke nicht, auch wenn er sich des Risikos durchaus bewusst ist: "Wenn das nächste Saison krachend schiefgeht, werden alle sagen, dass es am Postulieren des Saisonziels lag."
(B.Izyumov--DTZ)