Eishockey-WM: Keine Sperre nach brutalem Foul an Seider
Das brutale Foul am deutschen Eishockey-Youngster Moritz Seider hat für den slowakischen Nationalspieler Ladislav Nagy bei der WM keine Folgen. Der Disziplinarausschuss des Weltverbandes IIHF leitete kein Verfahren ein, somit wird es keine nachträgliche Sperre geben. Das gab der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) am Freitag bekannt. Nagy hatte Seider beim 3:2 der deutschen Mannschaft gegen den WM-Gastgeber am Mittwoch so hart in die Bande gecheckt, dass der Mannheimer benommen liegen blieb und auf dem Weg in die Kabine gestützt werden musste.
Die Schiedsrichter Max Sidorenko (Weißrussland) und Martin Frano (Tschechien) hatten lediglich zwei Minuten wegen Bandenchecks und eine zehnminütige Disziplinarstrafe gegen den Slowaken verhängt. Wegen der Verletzung hätte es laut Regelwerk eine Spieldauerdisziplinarstrafe mit fünfminütiger Überzahl für das deutsche Team geben müssen.
Bundestrainer Toni Söderholm hatte nach dem Spiel harsche Kritik geübt: "Man kann nur sagen: Wacht auf! Wenn das keine Fünf-Minuten-Strafe ist, was dann? Er liegt ja fast bewusstlos auf dem Eis. Man muss die Spieler schützen - um Gottes Willen." Seider wurde auf eine Gehirnerschütterung untersucht und nahm am Freitag am Training nicht teil. Sein Einsatz im nächsten Vorrundenspiel am Samstag (16.15 Uhr/Sport1) gegen Kanada ist unwahrscheinlich.
(Y.Leyard--DTZ)