Eishockey-Spielerinnen boykottieren Profiliga: "Wir haben mehr verdient"
Aus Protest gegen schlechte Bezahlung und unwürdige Rahmenbedingungen haben mehr als 200 Spielerinnen um US-Star Hilary Knight einen Boykott der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NWHL angekündigt.
"Wir können unter den derzeitigen Zuständen im Profibereich kein vernünftiges Leben führen", stand in einer Erklärung, die Knight und andere Betroffene über soziale Medien verbreiteten. Weiter hieß es dort: "Ohne eine Krankenversicherung und mit nur 2000 Dollar Verdienst pro Saison können Spielerinnen nicht ausreichend trainieren und sich darauf vorbereiten, auf höchstem Niveau zu spielen."
Neben den US-Olympiasiegerinnen Knight (29) und Kendall Coyne Schofield wird auch Kanadas Starspielerin Marie Philip-Poulin, zweimalige Goldmedaillen-Gewinnerin bei Winterspielen, den Boykott unterstützen.
"Wir repräsentieren verschiedene Teams, Ligen und Länder, aber wir stehen zusammen", schrieb Knight bei Twitter. Die Spielerinnen wünschen sich mehr Unterstützung von der nordamerikanischen Männer-Profiliga NHL. Diese will sich nach eigenen Angaben erst einmal ein Bild von der Lage machen.
Durch das Aus der Canadian Women’s Hockey League (CWHL), die den Spielbetrieb Ende März eingestellt hatte, gibt es derzeit nur noch die National Women’s Hockey League (NWHL) mit ganzen fünf Teams. "Die Führung der NWHL respektiert die Wünsche aller Spielerinnen, ihre Möglichkeiten zu prüfen", hieß es in einer Reaktion.
Es sei weiter geplant, im Oktober in die fünfte Saison zu starten. Die NWHL habe in Gesprächen mit der Spielerinnengewerkschaft das Angebot gemacht, 50 Prozent der Einnahmen aus Sponsoring und Medienrechten auszuschütten.
(U.Kabuchyn--DTZ)