Investor-Einstieg rückt näher: FCK darf auf Rettung hoffen
Der finanziell schwer angeschlagene Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern darf auf die Rettung hoffen. Gespräche zwischen der Klubführung des viermaligen deutschen Meisters und dem potenziellen Investor Flavio Becca sind positiv verlaufen. "Es waren intensive und lange Verhandlungen. Diese haben zu einem Ergebnis geführt, welches dem Beirat am Donnerstag präsentiert wird", sagte Finanz-Geschäftsführer Michael Klatt.
Der fünfköpfige Beirat der Kapitalgesellschaft muss nun darüber entscheiden, ob der Luxemburger Immobilienkaufmann beim pfälzischen Traditionsverein einsteigen darf. Das FCK-Gremium unter der Leitung des Vorsitzenden Patrick Banf machte in den vergangenen Wochen allerdings immer wieder durch interne Streitigkeiten Schlagzeilen. So herrscht unter anderem Uneinigkeit darüber, ob Sport-Geschäftsführer Martin Bader und Klatt im Amt bleiben oder abgelöst werden sollen.
Nach Informationen des kicker stand bei dem Gespräch der Klubführung um Klatt, Bader und Banf mit Becca ein Fünfjahresplan mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 25 Millionen Euro im Raum. Auch ein Kauf des Fritz-Walter-Stadions, welches sich im Besitz der Stadt Kaiserslautern befindet, war offenbar Teil der Gespräche.
Der FCK braucht bis Ende Mai mehrere Millionen Euro, um die Lizenz vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu erhalten. Fans und Unterstützer des zweimaligen Pokalsiegers haben auf einer sogenannten Crowdlending-Plattform bereits über eine Million Euro für ihren Verein gesammelt.
Becca ist nicht unumstritten. Der Unternehmer hat zwar eine Vorliebe für den Fußball und unterstützt bereits seit Jahren als Mäzen den luxemburgischen Klub F91 Düdelingen, der es zuletzt sogar in die Gruppenphase der Europa League geschafft hat. Allerdings gab es in der Vergangenheit auch Korruptionsvorwürfe gegen den Milliardär, der vom Lauterer Klub-Idol Klaus Toppmöller beraten wird.
Die einst so ruhmreichen Roten Teufel befinden sich seit zwei Jahrzehnten sportlich wie finanziell auf Talfahrt. Der Klub der fünf deutschen Weltmeister von 1954 um Kapitän Fritz Walter stand seit dem sensationellen Gewinn der Meisterschaft als Aufsteiger im Jahr 1998 schon mehrfach vor der Pleite. Im vergangenen Jahr stieg der FCK zum ersten Mal in seiner Geschichte in die 3. Liga ab.
Um die Misere zu beenden, beschlossen die Mitglieder vor der Saison die Ausgliederung der Lizenzspieler-Abteilung. So sollte der Klub attraktiv für Investoren gemacht werden. Mittelfristig wollen die Pfälzer zurück in die Bundesliga.
(Y.Leyard--DTZ)