Fieber weiter gestiegen: Boll verzichtet auch auf WM-Doppelviertelfinale
Timo Bolls plötzliches Fieber hat den deutschen Tischtennis-Star bei der WM in Budapest auch die zweite Chance auf eine Medaille gekostet. Der erkrankte Europameister sagte nach Angaben des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) nach dem Verzicht auf sein Einzel-Achtelfinale auch für das am frühen Donnerstagabend angesetzte Doppel-Viertelfinale mit Patrick Franziska (Saarbrücken) ab. Das Duo hätte im Falle eines Sieges gegen die Portugiesen Tiago Apolonia/Joao Monteiro eine Medaille sicher gehabt.
Boll hatte am Vormittag für sein Einzel-Achtelfinale gegen den Südkoreaner Jang Woojin abgesagt. Laut einer DTTB-Mitteilung war bei dem 38 Jahre alten Weltranglistenfünften in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag völlig unerwartet so hohes Fieber aufgetreten, dass sein Einsatz nicht möglich war.
Die Entscheidung über Bolls Teilnahme am Doppel-Viertelfinale allerdings hatten der deutsche Rekordmeister und der DTTB-Stab offenkundig wegen der greifbar nahen Medaille für das Duo noch so weit wie möglich auf den späten Nachmittag verschoben. Bundestrainer Jörg Roßkopf kündigte sogar an, dass erst 20 Minuten vor dem angesetzten Spielbeginn über Bolls Spielfähigkeit befunden werden sollte. Das im Tagesverlauf nochmals gestiegene Fieber beim Rekordeuropameister durchkreuzte dieses Zeitspiel jedoch frühzeitig.
Durch Bolls vorzeitiges WM-Aus bleibt der schon feststehende Podestplatz für das Mixed Franziska/Petrissa Sola (Langstadt) für den DTTB die einzige Medaille bei den Titelkämpfen in Ungarn. Das Paar kann seine bereits sichere Bronzemedaille am Donnerstagabend im Halbfinale gegen die japanische Kombination Maharu Yoshimura/Kasumi Ishikawa weiter veredeln.
(M.Travkina--DTZ)