Flensburg kassiert Heimpleite im CL-Viertelfinale
Für den deutschen Handball-Meister SG Flensburg-Handewitt ist nach einem Fehlerfestival die Teilnahme am Final Four der Champions League in weite Ferne gerückt. Der souveräne Bundesliga-Tabellenführer kassierte im Viertelfinal-Hinspiel in der heimischen Flens-Arena eine bittere 22:28 (15:15)-Pleite gegen den ungarischen Abonnementmeister Telekom Veszprem.
Damit stehen die Chancen der Flensburger im Rückspiel am 4. Mai (17.30 Uhr) in Ungarns Handball-"Hölle" fast schon bei Null. Der Sieger zieht ins Finalturnier am 1. und 2. Juni in Köln ein. "Das ist schon sehr enttäuschend, wir haben einfach nicht den Raum bekommen", sagte SG-Trainer Maik Machulla bei Sky. Eine Erklärung für den Einbruch nach der Halbzeit hatte er nicht: "Es ist erstaunlich, dass wir so instabil waren. Das ist uns in dieser Saison noch nie passiert."
Flensburg legte vor 6300 Zuschauern konzentriert los und ging schnell 3:0 in Führung. Doch die Gäste kamen langsam in die Partie und lagen nach 18 Minuten mit drei Treffern vorn (9:6). In den letzten Minuten der ersten Hälfte ging die SG in der Abwehr aggressiver zu Werke. Zudem parierte Keeper Benjamin Buric gleich mehrere "unhaltbare" Bälle.
Nach dem Wechsel gerieten die Flensburger völlig aus der Spur, gegen die starke Abwehr der Ungarn reihte sich Fehler an Fehler. Bei Veszprem zahlte sich zudem der Torwartwechsel vom glücklosen Arpad Sterbik zu Roland Mikler aus. Der Ungar glänzte mit zahlreichen Paraden und ebnete damit den Weg zum klaren Sieg.
Der hätte durchaus noch höher ausfallen können, doch auch SG-Coach Maik Machulla wechselte den Torhüter. Torbjörn Bergerud führte sich gleich mit guten Paraden ein, ließ noch einmal kurz Hoffnung aufkeimen, konnte die Pleite aber nicht mehr verhindern.
Der Norweger Magnus Jöndal und Holger Glandorf (beide 5) waren die besten SG-Werfer. Dänemarks Weltmeister Rasmus Lauge, der im Sommer von Flensburg zu Veszprem wechselt, blieb mit drei Treffern blass. Bei den Gästen war Andreas Nilsson (6) erfolgreichster Schütze.
(B.Izyumov--DTZ)