Deutsche Tageszeitung - Pleite in Portugal: Eintracht droht Europacup-Aus

Pleite in Portugal: Eintracht droht Europacup-Aus


Pleite in Portugal: Eintracht droht Europacup-Aus
Pleite in Portugal: Eintracht droht Europacup-Aus / Foto: ©

Eine folgenschwere Notbremse und Portugals neues Jahrhunderttalent Joao Felix haben die Hoffnungen von Eintracht Frankfurt auf das historische Halbfinale in der Europa League fast schon zerstört. Der früh dezimierte DFB-Pokalsieger verlor am Donnerstag das wilde Viertelfinal-Hinspiel bei Benfica Lissabon mit 2:4 (0:1). Nach dem krachenden Ende der Super-Serie von 15 Pflichtspielen ohne Niederlage benötigt die SGE im Rückspiel in einer Woche eine Aufholjagd.

Textgröße ändern:

Benficas Sturmjuwel Joao Felix riss die Eintracht vor 54.175 Zuschauern mit einem Dreierpack (21./43./54.) fast im Alleingang aus ihren Träumen vom ersten internationalen Halbfinale seit 39 Jahren. Der 19-Jährige traf zunächst vom Punkt, nachdem Eintracht-Verteidiger Evan N’Dicka als letzter Mann im Strafraum ein Foul begangen hatte und mit Rot vom Platz geschickt worden war. Zudem konterte er den Ausgleich von Frankfurts Luka Jovic (43.) noch vor der Pause.

Nach dem Seitenwechsel traf dann zunächst Ruben Dias (50.) gegen den unsortierten Fußball-Bundesligisten. Das versetzte den portugiesischen Rekordmeister in einen Rausch, in dem erneut Joao Felix seine Qualität im Abschluss unter Beweis stellte. Goncalo Paciencia (72.) traf zum 2:4.

Auch wegen des Ausfalls von Angreifer Sebastien Haller (Bauchmuskel) begann die Eintracht vorsichtiger als gewohnt. Vor der Dreierkette machten drei defensive Mittelfeldspieler die Räume eng, die Gastgeber stellte das in den ersten Minuten tatsächlich auch vor ein paar Probleme. Und wenn sie doch einmal durchbrachen, klärten Frankfurts Abwehrspieler mit konsequentem Zweikampfverhalten.

Die Eintracht, die als erstes deutsches Team alle sechs Gruppenspiele gewonnen und danach die beiden Champions-League-Absteiger Schachtjor Donezk und Inter Mailand eliminiert hatte, überstand auch die erste Drangphase der Portugiesen nach 15 Minuten schadlos. Wenig später brachte N’Dicka den enteilten Gedson mit einem Rempler im Strafraum allerdings zu Fall.

Von Frankfurt war bis zu diesem Zeitpunkt abgesehen von einem vielversprechenden, aber verstolperten Konter durch Jovic (5.) nach vorne nichts zu sehen. Noch schwerfälliger trat der Tabellenvierte der Bundesliga nach dem berechtigten Platzverweis auf, Ante Rebic (39.) kam trotzdem noch zum Abschluss.

Vor dem Seitenwechsel hätte die Eintracht beinahe erneut ausgeglichen, beim Treffer von Danny da Costa (45.+2) behinderte Martin Hinteregger allerdings im Abseits stehend Lissabons Torhüter.

Auf der Gegenseite waren die Tore von Dias und Joao Felix, den Frankfurts Trainer Adi Hütter vor dem Spiel als "Jahrhunderttalent" geadelt hatte, zum Leidwesen der Hessen regulär. In der Folge zogen sich die Frankfurter zurück, Hütter wechselte für mehr Stabilität Jovic aus und brachte Mittelfeldmann Jonathan de Guzman (60.).

Benfica blieb dennoch gefährlich, der eingewechselte Ex-Frankfurter Haris Seferovic (69.) zwang SGE-Keeper Kevin Trapp zu einer Glanzparade mit dem Fuß. Auf der anderen Seite zeugte der Anschluss des Portugiesen Paciencia von großer Moral.

(L.Svenson--DTZ)

Empfohlen

IFAB testet Acht-Sekunden-Regel für Torhüter

Die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) testen im Kampf gegen Zeitspiel eine neue Regel für Torhüter. Die Keeper dürfen den Ball dabei nicht länger als acht Sekunden halten - geschieht dies doch, erhält die gegnerische Mannschaft einen Eckstoß. In der englischen Premier League 2, der Nachwuchsmeisterschaft der Topklubs, wird die Regel bereits seit Saisonbeginn angewendet. Bei einem Treffen am Dienstag wurden die ersten Ergebnisse vorgestellt.

Müllers Zukunft weiter offen: Vielleicht MLS?

Funktionär, TV-Experte - oder doch weiter Profifußballer? Die Zukunft von Bayern Münchens Ikone Thomas Müller ist weiterhin offen. Die Sport Bild berichtet nun, dass den 35-Jährigen ein Wechsel im kommenden Sommer in die amerikanische MLS durchaus reizen könnte. Der Vertrag von Müller beim Rekordmeister läuft am 30. Juni 2025 aus. Seine Karriere in der Nationalmannschaft hatte Müller zuletzt nach der Heim-EM beendet.

Jiujiang: Siegemund schaltet Korpatsch aus

Laura Siegemund hat auch das dritte Tennisduell gegen Tamara Korpatsch glatt gewonnen. Die 36-Jährige aus Metzingen setzte sich im Achtelfinale des WTA-Turniers in Jiujiang/China nach gut zwei Stunden mit 6:4, 6:4 durch, zuvor hatte Siegemund die Hamburgerin bereits zweimal auf deutschem Boden in zwei Sätzen bezwungen. 2018 in Hechingen und 2021 in Bad Homburg.

Klopp über Red-Bull-Job: "Ist für mich überragend"

Trainer-Ikone Jürgen Klopp hat sich erstmals ausführlich über sein bevorstehendes Engagement als Head of Global Soccer bei Red Bull geäußert. Im Podcast "Einfach mal Luppen" mit 2014er-Weltmeister Toni Kroos und dessen Bruder Felix erläuterte der 57-Jährige unter anderem detailliert seine neue Aufgabe ab dem 1. Januar und begründete die Entscheidung. Er habe "die Geschichte Red Bull nie so kritisch begleitet", verriet Klopp.

Textgröße ändern: