Can plant Comeback im DFB-Team - "Deutsche Mentalität"
Mittelfeldspieler Emre Can plant nach seiner Nicht-Berücksichtigung durch Bundestrainer Jochim Löw weiter fest mit einer Rückkehr in die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. "Ich werde weiter Gas geben, bis der Bundestrainer irgendwann keine andere Wahl mehr hat, als mich mitzunehmen", sagte der 25-Jährige vom italienischen Rekordmeister Juventus Turin dem Streaming-Portal DAZN und dem Onlineportal Spox.
Can ist stolz, für Deutschland international spielen zu können: "Meine Identifikation mit Deutschland ist riesig, ich bin in diesem Land geboren und aufgewachsen. Auch wenn meine Eltern beide Türken sind, mich türkisch aufgezogen haben und ich ein bisschen mehr türkisch als deutsch aussehe, fühle ich mich genauso als Deutscher wie als Türke."
Er habe die "deutsche Mentalität, die deutschen Tugenden in mir. Ich bin glücklich und stolz, von beidem etwas zu haben. Das ist ein guter Mix", so Can. Seinen Verzicht auf das Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im vergangenen Jahr in London erklärte der Ex-Liverpooler ganz lapidar: "Ich bin Fußballer, kein Politiker. Deshalb wollte ich das nicht machen."
Der 21-malige Nationalspieler war zuletzt nicht für die Länderspiele gegen Serbien (1:1) und in den Niederlanden (3:2) berücksichtigt worden, auch bei der WM 2018 hatte Löw auf Can verzichtet. Auch wenn er darüber "extrem enttäuscht" gewesen sei, wolle er nun versuchen, "positiv zu denken und diese Enttäuschung in Kraft umzuwandeln", sagte Can.
Sein Ziel und Anspruch laute, "Leistungsträger und Führungsspieler im Mittelfeld der Nationalmannschaft zu werden. Ich spiele schließlich auch im Verein hauptsächlich im Mittelfeld, entweder auf der Sechs oder auf der Acht", äußerte der Ex-Münchner und -Leverkusener.
Sein letztes Spiel im DFB-Trikot absolvierte der gebürtige Frankfurter am 13. Oktober 2018 beim 0:3 in der Nations League in den Niederlanden. Noch im selben Monat hatte sich der Rechtsfuß einer Operation an der Schilddrüse unterziehen müssen. "In dieser Zeit bin ich zu einem stärkeren Menschen geworden, weil ich viel für das Leben gelernt habe", sagte Can. "Ich weiß seitdem: Fußball ist wichtig, das Leben ist aber wichtiger."
Das Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) bei Ajax Amsterdam verpasst der Rechtsfuß wegen einer Knöchelverletzung.
(U.Kabuchyn--DTZ)