Nächster herber Rückschlag: Planloser HSV unterliegt Magdeburg
Bitterer Dämpfer statt wichtiger Dreier: Der Hamburger SV hat auf dem Weg zur angestrebten Bundesliga-Rückkehr einen heftigen Rückschlag erlitten. Die Mannschaft von Trainer Hannes Wolf unterlag im heimischen Volkspark dem abstiegsbedrohten 1. FC Magdeburg durch ein Last-Minute-Gegentor mit 1:2 (1:0) und blieb im dritten Ligaspiel hintereinander sieglos.
"Das ist in unserer jetzigen Phase Gift. Wie wir die Gegentore kassieren, ist bitter, das darf nicht passieren", sagte HSV-Kapitän Lewis Holtby bei Sky: "Wir waren auch nach vorne nicht entschlossen genug. Wir müssen uns jetzt aufrappeln für das nächste große Spiel in Köln."
Philip Türpitz (90.+4) ließ die Gäste unmittelbar vor dem Schlusspfiff jubeln. Zuvor hatte Bakery Jatta den Tabellenzweiten im ersten Abschnitt per Flachschuss in Führung (31.) gebracht, doch Magdeburgs Marius Bülter sorgte für den verdienten Ausgleich (60.). Die Norddeutschen verpassten durch einen über weite Strecken planlosen Auftritt die große Chance, den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf sechs Punkte auszubauen.
Am kommenden Montag kommt es zum Topspiel beim Spitzenreiter 1. FC Köln. Dann fehlt den Hanseaten Holtby, der am Montagabend wegen Trikotziehens seine fünfte Gelbe Karte sah.
Für Magdeburg könnte der dreifache Punktgewinn im Volkspark am Ende Gold wert sein. Das Team von Coach Michael Oenning beendet eine Serie von fünf Partien ohne Sieg, der Tabellen-16. hat nun aber einen Vorsprung auf die beiden direkten Abstiegsplätze von fünf Punkten und liegt gleichauf mit dem Tabellen-15. SV Sandhausen.
Hamburg setzte gegen den Zweitliga-Aufsteiger exakt auf jene Startelf, die in der vergangenen Woche in Paderborn (2:0) das Pokal-Halbfinale erreicht hatte. So feierte Kyriakos Papadopoulos nach überstandener Knieverletzung seine Liga-Premiere in dieser Saison.
Und der hatte gleich auch einiges zu tun. Denn Magdeburg begann forsch, presste früh und zwang die Gastgeber von Beginn an zu leichten Fehlern. Der HSV hatte Glück, dass Felix Lohkemper bei seinem vermeintlichen Treffer in der 22. Minute nach einem haarsträubenden Ballverlust von Gideon Jung wenige Zentimeter im Abseits (22.) stand.
Auch in der Folge hatte der Zweitliga-Neuling mehr vom Spiel. HSV-Keeper Julian Pollersbeck fischte einen Schlenzer von Rico Preißinger aus der Luft (25.), Verteidiger David Bates warf sich in höchster Not in einen Schuss von Lohkemper (44.).
Und Hamburg? Die hatten zur Pause zwar ein Torschussverhältnis von 3:7 und bei den Ecken ein 0:6 zu verzeichnen, führten aber 1:0. Angreifer Jatta schaltete nach einem zu kurz abgewehrten Freistoß am schnellsten und markierte unbedrängt sein viertes Saisontor.
Im zweiten Abschnitt erhöhten die Hamburger die Schlagzahl zunächst deutlich. Pech hatten sie als Schiedsrichter Bastian Dankert ihnen binnen 60 Sekunden gleich zweimal einen Elfmeterpfiff verweigerte. Nach hartem Einsteigen gegen Torjäger Pierre-Michel Lasogga ging es ebenso weiter (52.) wie nach der folgenden Ecke, als Tobias Müller bei einem Bates-Kopfball der Ball an die Hand sprang.
Mitten in die Hamburger Drangphase traf Magdeburgs Bülter nach feinem Zuspiel von Rico Preißinger zum insgesamt verdienten Ausgleich, Türpitz drehte schließlich das Spiel.
(Y.Leyard--DTZ)