"Fehler im System": Seifert für hauptamtlichen DFB-Präsidenten
DFL-Geschäftsführer Christian Seifert stuft die Geschehnisse um den ehemaligen DFB-Präsidenten Reinhard Grindel als Folge eines strukturellen Fehlers ein und fordert auch deshalb einen hauptamtlichen Verbandsboss mit entsprechender Bezahlung. "Dass man überhaupt einen DFB-Präsidenten entlohnt hat, auf eine Art und Weise, mit Aufsichtsfunktionen in Tochtergesellschaften, ohne das ganz transparent zu machen", sagte Seifert dem ZDF, sei ein "Fehler im System".
Der 49-Jährige, der das operative Geschäft der Deutschen Fußball Liga (DFL) führt und ebenfalls dem DFB-Präsidium angehört, ist daher dafür, "ganz offen zu sagen, was soll der DFB-Präsident oder die DFB-Präsidentin - und wie wird dafür entlohnt", sagte Seifert.
Grindel war am Dienstag nach einer Zahl von Verfehlungen zurückgetreten. Die beiden Vizepräsidenten Rainer Koch und Reinhard Rauball führen den Verband interimsmäßig an, beim DFB-Bundestag am 27. September soll der neue Präsident gewählt werden. Bis dahin müssen aber die notwendigen Strukturen geschaffen werden.
Ein hauptamtlicher Präsident biete laut Seifert auch den Vorteil, dass für die Position nicht nur Personen infrage kämen, "deren Altersvorsorge schon geregelt ist". Dies wären "dann entweder ehemalige Beamte oder ehemalige Politiker. Und das würde, glaube ich, das Suchfeld ein bisschen einschränken".
Auch DFL-Präsident Reinhard Rauball hatte sich zuvor bereits für einen hauptamtlichen Präsidenten ausgesprochen. "Das ist eine der Überlegungen, die wir anstellen. Wir müssen aber steuerliche Seite und die Gemeinnützigkeit des Verbandes miteinbeziehen. Das ist im Zweifel auch mit den zuständigen Stellen vorab zu klären", sagte Rauball der ARD-Sportschau.
Grindel hatte als Aufsichtsratsvorsitzender der DFB-Medien GmbH zwischen Juli 2016 und Juli 2017 insgesamt 78.000 Euro zusätzlich zu den bekannten und später um die Hälfte reduzierten 14.400 Euro erhalten.
(M.Travkina--DTZ)