Verdachtsprüfung gegen Grindel - aber nicht wegen Luxusuhr
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main hat gegen den zurückgetretenen DFB-Präsidenten Reinhard Grindel eine Verdachtsprüfung eingeleitet - allerdings nicht wegen der Einfuhr einer Luxusuhr. "Diese ist nach Auskunft der Fachabteilung nicht Gegenstand des hiesigen Prüfvorgangs", teilte Oberstaatsanwältin Nadja Niesen am Freitag dem SID mit.
Solange die Prüfung eines möglichen Anfangsverdachts andauert und noch keine Ermittlungen eingeleitet sind, "werden zu Stand und Inhalt des Prüfvorgangs keine Angaben gemacht", sagte Niesen weiter.
Grindel (57) war am Dienstag von seinem Amt beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) zurückgetreten. Er hatte sich bei seiner Erklärung vor allem auf die 6000 Euro teure Uhr bezogen, die ihm 2017 der ukrainische Funktionär Grigori Surkis geschenkt hatte.
Auf Flugreisen mitgebrachte Waren müssen ab einem Wert von 430 Euro versteuert werden. Sofern das nicht geschieht, drohen Bußgeld- oder Strafverfahren - es sei denn, die betroffene Person hat rechtzeitig eine Selbstanzeige gestellt.
Die DFB-Ethikkommission hatte bereits angekündigt, den "Fall Grindel" zu untersuchen. Da Grindel auch im Council des Weltverbands FIFA sowie dem Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA) sitzt, drohen ihm auch hier Ermittlungen.
(T.W.Lukyanenko--DTZ)