Deutsche Tageszeitung - Dritter Saisonsieg gegen Schalke: Werder im Pokal-Halbfinale

Dritter Saisonsieg gegen Schalke: Werder im Pokal-Halbfinale


Dritter Saisonsieg gegen Schalke: Werder im Pokal-Halbfinale
Dritter Saisonsieg gegen Schalke: Werder im Pokal-Halbfinale / Foto: ©

Werder Bremen hat dem abgestürzten Fußball-Vizemeister Schalke 04 die letzte Hoffnung auf ein Happy End einer verkorksten Saison genommen. Durch Tore von Milot Rashica und Davy Klaassen bezwangen die Hanseaten die Königsblauen mit 2:0 (0:0) und zogen zum 21. Mal ins Halbfinale des DFB-Pokals ein. Der sechsmalige Pokalsieger setzte damit seine Erfolgsserie in diesem Jahr fort und hat nach zwölf Pflichtspielen ohne Niederlage zwei Chancen auf den Europacup-Einzug.

Textgröße ändern:

Schalke bestätigte drei Tage nach dem lebenswichtigen 1:0 im Bundesliga-Abstiegskampf bei Hannover 96 nach sechs Pleiten in Folge zwar seinen Aufwärtstrend unter Interimstrainer Huub Stevens. Allerdings nutzten die Gastgeber ihre Torchancen vor allem zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht.

Stattdessen brachte Rashica mit einem Distanzschuss nach einem Abspielfehler von Bastian Oczipka (65.) Bremen in Führung. Nur sieben Minuten später machte Klaassen (72.) mit einem weiteren Kunstschuss den dritten Sieg gegen Schalke in dieser Saison perfekt. "Über Hamburg fahr’n wir nach Berlin" sangen daraufhin die Werder-Fans in Erwartung eines Nordderbys im Halbfinale, während die Schalke-Anhänger frühzeitig aus der Arena strömten. Fehlen wird in der Vorschlussrunde aber Nuri Sahin, der in der 90. Minute Gelb-Rot sah.

Für den Einzug in die Runde der letzten Vier am 23./24. April strich der Traditionsklub zudem eine Prämie von 2,656 Millionen Euro ein. Damit ist die Europa League für den Tabellensechsten nicht nur über die Bundesliga in Sichtweite, sondern wäre auch mit zwei weiteren Erfolgen im Pokal zu erreichen. Für die Gelsenkirchener steht dagegen fest, dass sie in der nächsten Saison nicht international spielen werden.

Stevens setzte bis auf zwei Ausnahmen auf die Hannover-Sieger. Der 19-jährige Marokkaner Nassim Boujellab, eigentlich mit der U23 in der Oberliga unterwegs, und der wieder genesene Guido Burgstaller rückten in die Startelf. Werder-Coach Florian Kohfeldt wechselte gegenüber dem 3:1 gegen Mainz 05 auf drei Positionen.

Schon nach 63 Sekunden gab es den ersten Aufreger. Die Schalker forderten vehement Elfmeter, nachdem Breel Embolo im Strafraum zu Boden gegangen war. Schiedsrichter Deniz Aytekin ließ allerdings weiterspielen. Beide Teams versuchten, das Mittelfeld schnell zu überbrücken. Die Königsblauen wirkten nach dem Ende ihrer schwarzen Serie wie von Zentnerlasten befreit und kombinierten recht ansehnlich.

Nach einer Freistoßflanke von Sebastian Rudy kam Salif Sane völlig frei zum Kopfball, traf den Ball allerdings nicht richtig (27.). Werder tat sich mit Kapitän Max Kruse in der offensiven Zentrale deutlich schwerer als in den beiden Bundesligaduellen, die die Bremer gewonnen hatten (2:0 und 4:2). Das größte Manko der Schalker: Sobald der Ball vorne bei Rekordeinkauf Embolo ankam, war der Angriff beendet. Entweder verlor der Schweizer den Ball, oder er spielte einen Fehlpass.

Die größte Torchance vor der Pause hatte allerdings der Gast: Plötzlich tauchte Johannes Eggestein allein vor dem Schalker Tor auf, verfehlte allerdings das Ziel knapp (42.). Wenig später verzog sein Bruder Maximilian aus aussichtsreicher Position (45.).

Nach der Pause hatte Schalke gleich mehrmals die Führung auf dem Fuß: Boujellab verzog (47.), Sane verstolperte (50.), und Burgstaller scheiterte an Werder-Keeper Jiri Pavlenka (52.). Die sehenswerten Tore folgten auf der anderen Seite.

(G.Khurtin--DTZ)

Empfohlen

IFAB testet Acht-Sekunden-Regel für Torhüter

Die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) testen im Kampf gegen Zeitspiel eine neue Regel für Torhüter. Die Keeper dürfen den Ball dabei nicht länger als acht Sekunden halten - geschieht dies doch, erhält die gegnerische Mannschaft einen Eckstoß. In der englischen Premier League 2, der Nachwuchsmeisterschaft der Topklubs, wird die Regel bereits seit Saisonbeginn angewendet. Bei einem Treffen am Dienstag wurden die ersten Ergebnisse vorgestellt.

Müllers Zukunft weiter offen: Vielleicht MLS?

Funktionär, TV-Experte - oder doch weiter Profifußballer? Die Zukunft von Bayern Münchens Ikone Thomas Müller ist weiterhin offen. Die Sport Bild berichtet nun, dass den 35-Jährigen ein Wechsel im kommenden Sommer in die amerikanische MLS durchaus reizen könnte. Der Vertrag von Müller beim Rekordmeister läuft am 30. Juni 2025 aus. Seine Karriere in der Nationalmannschaft hatte Müller zuletzt nach der Heim-EM beendet.

Jiujiang: Siegemund schaltet Korpatsch aus

Laura Siegemund hat auch das dritte Tennisduell gegen Tamara Korpatsch glatt gewonnen. Die 36-Jährige aus Metzingen setzte sich im Achtelfinale des WTA-Turniers in Jiujiang/China nach gut zwei Stunden mit 6:4, 6:4 durch, zuvor hatte Siegemund die Hamburgerin bereits zweimal auf deutschem Boden in zwei Sätzen bezwungen. 2018 in Hechingen und 2021 in Bad Homburg.

Klopp über Red-Bull-Job: "Ist für mich überragend"

Trainer-Ikone Jürgen Klopp hat sich erstmals ausführlich über sein bevorstehendes Engagement als Head of Global Soccer bei Red Bull geäußert. Im Podcast "Einfach mal Luppen" mit 2014er-Weltmeister Toni Kroos und dessen Bruder Felix erläuterte der 57-Jährige unter anderem detailliert seine neue Aufgabe ab dem 1. Januar und begründete die Entscheidung. Er habe "die Geschichte Red Bull nie so kritisch begleitet", verriet Klopp.

Textgröße ändern: