FIFA nimmt Grindels Rücktritt "zur Kenntnis"
Die FIFA hat den Rücktritt des DFB-Präsidenten Reinhard Grindel "zur Kenntnis" genommen. Weitere Kommentare werde der Fußball-Weltverband aber erst abgeben, "wenn die Tatsachen und Umstände", die zu der Entscheidung des 57-Jährige geführt hatten, vollständig bekannt sind, sagte ein Sprecher dem SID am Mittwoch. Grindel sitzt trotz seines Rücktritts weiterhin im FIFA-Council, sein Mandat läuft noch bis 2023.
Allerdings ist es wahrscheinlich, dass die FIFA-Ethikkommission Ermittlungen gegen den früheren CDU-Politiker aufnehmen wird. Grindel war zurückgetreten, weil er im Jahr 2017 eine 6000 Euro teure Uhr von dem ukrainischen Funktionär Grigori Surkis geschenkt bekommen, aber nicht gemeldet hatte.
In Artikel 20 des FIFA-Ethikcodes ("Angebot und Annahme von Geschenken oder sonstigen Vorteilen") steht, dass Geschenke unter anderem nur einen "symbolischen oder geringen" Wert haben dürfen. "Im Zweifelsfall ist davon abzusehen, Geschenke oder sonstige Vorteile anzunehmen, zu gewähren, anzubieten, zu versprechen, zu erhalten, zu fordern oder zu verlangen", schreibt die FIFA.
Vergehen gegen Artikel 20 werden mit einer Geldstrafe von mindestens 10.000 Schweizer Franken (rund 8900 Euro) und einer Sperre von maximal zwei Jahren geahndet. "Ich hoffe sehr, dass nach der Prüfung durch die Compliance-Beauftragten sicher ein Verstoß gegen Meldepflichten festgestellt wird, aber im Übrigen meine Integrität nicht in Zweifel steht", hatte Grindel am Dienstag gesagt.
(U.Kabuchyn--DTZ)