DFB-Vize Koch: Kandidatensuche für Präsidentenamt dauert lange
Die Suche nach einem neuen DFB-Präsidenten wird sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. "Ganz sicher nicht in den nächsten Tagen und Wochen" werde ein Kandidat für die Wahl auf dem DFB-Bundestag am 27. September vorgeschlagen, sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch am Dienstagabend in der ARD-Sportschau.
Nach dem Rücktritt von Reinhard Grindel führt Koch den Verband zusammen mit DFL-Präsident Reinhard Rauball interimsmäßig an. "Wir beschäftigen uns noch nicht mit Namen", sagte Koch und betonte, dass zunächst die strukturellen Veränderungen beim DFB auf den Weg gebracht werden müssen.
"Wir müssen daran gehen, all diese Modernisierungsansätze, die wir seit Monaten diskutieren, umzusetzen", sagte der 60-Jährige: "Ich hoffe, dass das mehr in den Fokus rückt. Wir werden im September einen neuen Präsidenten wählen. Den werden wir ausgucken, wenn wir wissen, wie die neuen Strukturen aussehen."
Spekuliert wird über eine grundsätzliche Strukturreform mit einer Geschäftsführung und einem Aufsichtsrat, dem dann der neue DFB-Präsident vorsteht. "Wir müssen einen ganz anderen Weg gehen", sagte Koch: "Wir müssen uns überlegen, warum jetzt mehrere Präsidenten hintereinander vorzeitig ihr Amt aufgeben musste. Das muss anders werden. Die erste Voraussetzung dafür ist, dass Profi- Und Amateurfußball viel enger zusammenrücken. Wir müssen einen gemeinsamen Kandidaten außerhalb des Präsidiums finden, der von allen Seiten respektiert wird."
Außer Frage stehe, dass der Grindel-Nachfolger "rund um die Uhr für den DFB im Einsatz sein muss", sagte Koch: "Deshalb kann er keinen Vollzeitberuf nebenbei ausüben."
Er selbst werde bei der Wahl im September nicht antreten. "Das halte ich für den falschen Weg", sagte Koch, der den DFB zusammen mit Rauball bereits nach dem Rücktritt von Grindels Vorgänger Wolfgang Niersbach zeitweise angeführt hatte: "Wie vor vier Jahren sehe ich meine persönliche Lebensplanung anders. Ich komme überhaupt nicht in Betracht."
(M.Travkina--DTZ)