DFB-Präsident Grindel tritt zurück
Reinhard Grindel hat am Dienstag die Konsequenzen aus den neuerlichen Negativschlagzeilen gezogen und ist als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zurückgetreten. Das gab der 57-Jährige bekannt, nachdem er in den vergangenen Tagen mehr und mehr unter Druck geraten war. Bis zum DFB-Bundestag am 27. September werden wie vor Grindels Wahl die Vize-Präsidenten Reinhard Rauball und Rainer Koch das Amt kommissarisch bekleiden.
Ausschlaggebend war nach Grindels Ansicht letztlich die Annahme einer geschenkten Luxusuhr. "Ich bin tief erschüttert, dass ich wegen eines solchen Vorgangs meine Funktion als DFB-Präsident aufgeben muss, die ich gerne ausgeübt habe, vor allem um dem Amateurfußball in Deutschland Impulse zu geben", sagte Grindel: "Am Ende frage ich mich: Warum ist das passiert? Ich kann es mir nur so erklären, dass ich zutiefst davon überzeugt war, dass ich nichts Unrechtes tue und im Stress des Amtes einfach zu wenig hinterfragt habe."
Grindel war am 15. April vom DFB-Schatzmeister zum Nachfolger des im Zuge des Sommermärchen-Skandals zurückgetretenen Wolfgang Niersbach aufgestiegen. Ein Jahr später war er ins Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA) sowie als UEFA-Vertreter ins Council des Weltverbands FIFA gewählt worden. Diese beiden Ämter sind unabhängig von seiner Tätigkeit beim DFB, er wird sie "in enger Abstimmung mit dem DFB" weiter ausüben.
Koch lobte Grindels "hohes persönliches Engagement für den DFB", Rauball nahm den Rücktritt mit "Respekt und Verständnis zur Kenntnis. Der Druck auf seine Person ist in den vergangenen Wochen auf unterschiedlichen Ebenen permanent gestiegen. Es ist daher im Sinne des deutschen Fußballs und seiner Handlungsfähigkeit, den Weg für einen personellen, aber auch strukturellen Neuanfang innerhalb des DFB freizumachen".
(G.Khurtin--DTZ)