Zweitligist Ingolstadt entlässt Trainer Keller - Oral und Linke kehren zurück
Fußball-Zweitligist FC Ingolstadt hat im immer verzweifelteren Kampf gegen den Abstieg erneut die Notbremse gezogen und Trainer Jens Keller durch Tomas Oral ersetzt. Das gab das Tabellen-Schlusslicht nach einer Aufsichtsratssitzung bekannt. Mit Keller muss auch dessen Assistent Thomas Stickroth gehen, er wird durch Michael Henke ersetzt.
Neben Oral (45) und Henke (61), die bereits in gleicher Funktion für die Schanzer tätig waren, kehrt Thomas Linke (49) zum FCI zurück: Der frühere Sportdirektor (2011 bis 2017), seit vergangenem November externer Berater, werde bis 30. Juni "sportlich Verantwortlicher", hieß es. Auch die Verträge mit Oral, der Ingolstadt von November 2011 bis Sommer 2013 trainiert hatte, und seinem Co Henke laufen nur bis Saisonende.
Oral ist nach Stefan Leitl, Alexander Nouri, Interimscoach Roberto Pätzold und Keller bereits der fünfte Trainer des ehemaligen Bundesligisten in dieser verkorksten Saison. Keller hatte die Schanzer erst am 2. Dezember übernommen. Unter seiner Leitung gab es in zwölf Spielen nur drei Siege und zwei Unentschieden, die vergangenen fünf Spiele wurden allesamt verloren.
"Wir wissen alle, dass das eine schwere Aufgabe ist. Aber es ist nicht unmöglich", sagte Oral über die Mission Klassenerhalt. Er hatte den FCI bereits 2012 gerettet, war nach Platz 13 in der Folgesaison aber entlassen worden.
Keller, der am Dienstagmorgen von seiner Entlassung informiert wurde, nannte die Entscheidung "überraschend, schließlich wurde vor Kurzem noch über eine Verlängerung gesprochen". Sein Vertrag lief bis Saisonende.
Der FCI hat bei noch sieben ausstehenden Spielen sieben Zähler Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Auch von Sportdirektor Angelo Vier hatte sich der Klub in dieser Saison bereits getrennt. Der langjährige Geschäftsführer Harald Gärtner, der nach Viers Entlassung auch dessen Rolle übernommen hatte, warf vergangene Woche hin.
(M.Travkina--DTZ)