Deutsche Tageszeitung - WADA-Konflikt: Politik fordert "weniger Eskalation"

WADA-Konflikt: Politik fordert "weniger Eskalation"


WADA-Konflikt: Politik fordert "weniger Eskalation"
WADA-Konflikt: Politik fordert "weniger Eskalation" / Foto: © IMAGO / Lehtikuva/SID

Im sich zuspitzenden Konflikt zwischen den USA und der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) haben Teile der deutschen Politik zu einer konstruktiven Zusammenarbeit aufgerufen. "Dass die USA ihren Jahresbeitrag zurückhalten, ist zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht der richtige Weg, denn so wird nicht nur dieser Dialog, sondern auch die Arbeit der WADA erschwert, die für einen sauberen Sport unverzichtbar ist", sagte Stephan Mayer als Sportpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion dem SID: "Mehr kritischer Austausch, weniger Eskalation – das ist der Weg, den wir alle als Kritiker der WADA beschreiten sollten."

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Philip Krämer, Grünen-Obmann im Sportausschuss, begrüßte die Entscheidung aus den USA dagegen, "weil ich glaube, dass nun Druck auf die WADA ausgeübt werden muss, um einen fairen Sport zu ermöglichen. Ich muss davon ausgehen, dass bei den Olympischen Spielen in Paris die Gerechtigkeit nicht in der Form gegeben war, wie es die Statuten der WADA vorschreiben", sagte Krämer: "Dementsprechend müssen jetzt Konsequenzen erfolgen, damit diese Organisation ihre Verschränkungen insbesondere mit der Kommunistischen Partei in China kritisch prüfen."

Die Regierung der Vereinigten Staaten hat die jährliche Beitragszahlung von 3,6 Millionen Dollar (rund 3,5 Millionen Euro) an die WADA zurückgehalten, weil die Anti-Doping-Behörde keine unabhängige Betriebsprüfung durchgeführt habe. Der Schritt der USA ist die Konsequenz des umstrittenen Umgangs der WADA mit positiven Dopingtests von 23 chinesischen Schwimmern, die später an Wettkämpfen teilnehmen durften sowie der nicht nur aus US-Sicht mangelhaften Aufarbeitung durch einen selbst bestellten Gutachter.

Die grundsätzliche Kritik am Vorgehen der WADA ist auch für CSU-Mann Mayer grundsätzlich berechtigt. Die WADA habe in jüngster Zeit sehr viel Vertrauen verspielt, "nicht zuletzt ihr Umgang mit den positiven Dopingtests von 23 chinesischen Schwimmern hat gezeigt, dass bei der WADA dringende Reformen angezeigt sind und ein Umdenken zwingend erforderlich ist. Dies kann aber nur erreicht werden im kritischen Dialog zwischen der WADA und den Ländern, die sie finanziell unterstützen."

Das Gesamtbudget der WADA für 2025 beträgt 57,5 Millionen, wobei die USA der größte staatliche Geldgeber sind. Zur Hälfte wird der Etat der WADA von Staaten gedeckt, auch Deutschland steuert mehr als eine Million Euro jährlich bei.

(B.Izyumov--DTZ)

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