1:0 in Hannover: Schalke und Stevens stoppen Talfahrt
Mit seinem 100. Sieg als Trainer von Schalke 04 hat Huub Stevens die sportliche Talfahrt der Königsblauen vorerst gestoppt. Nach nur einem Punkt aus den letzten sieben Spielen gelang den Gelsenkirchenern im zweiten Spiel unter Routinier Stevens ein eminent wichtiger 1:0 (1:0)-Sieg bei Tabellenschlusslicht Hannover 96. Für die Niedersachsen rückt der Abstieg nach der sechsten Niederlage in Serie immer näher.
In einer über weite Strecken zerfahrenen und eher unansehnlichen Begegnung gelang Suat Serdar in der 39. Minute der Treffer des Tages. Der Mittelfeldspieler nutzte ein Abstimmungsproblem in der 96-Defensive und war mit einem Flachschuss erfolgreich. Dank des ersten Dreiers seit dem 2:1 gegen den VfL Wolfsburg am 20. Januar verbesserten sich die Gäste in der Tabelle vom 15. auf den 14. Platz.
Beiden Mannschaften merkte man von der ersten Minute die Verunsicherung durch die Misserfolge der vergangenen Wochen an. Strukturierte Aktionen waren selten, meistens ergaben sich Torchancen zufällig.
So vergab bei Schalke Matija Nastasic (12.) eine gute Kopfballmöglichkeit, in der 35. Minute endete ein Alleingang von Kapitän Benjamin Stambouli mit einer starken Aktion von 96-Torhüter Michael Esser.
Dessen Gegenüber Alexander Nübel zeichnete sich bei einem strammen Schuss von Hendrik Weydandt (19.) aus, acht Minuten später verzog Genki Haraguchi für die Norddeutschen knapp. Ansonsten beherrschten die Abwehrspieler hüben wie drüben das Geschehen auf dem Spielfeld und ließen wenig zu.
Hannovers Trainer Thomas Doll musste auf den angeschlagenen brasilianischen Stoßstürmer Jonathas verzichten, zumindest in den ersten 45 Minuten eine klare Schwächung seines Teams. Den Platzherren fehlte es an Durchschlagskraft, bei sich anbahnenden Abschlüssen waren die Doll-Schützlinge viel zu hektisch.
Der Coach erkannte diese Defizite und ersetzte in der Halbzeitpause Oliver Sorg durch den offensiver ausgerichteten Florent Muslija.
Eine Maßnahme, die zumindest kurzzeitig Wirkung zeigte, die Norddeutschen wirkten mutiger, strahlten aber weiterhin zu wenig Torgefahr aus. In der 75. Minute allerdings hatte Muslija Pech, als er mit einem Distanzschuss nur das Lattenkreuz traf. Wenig später parierte Nübel stark gegen Nicolai Müller.
Die Gäste verwalteten in dieser Phase nur das Ergebnis, was Stevens überhaupt nicht gefiel. Der Niederländer scheuchte seine oft sehr tief stehenden Akteure mit unmissverständlicher Gestik ein ums andere Mal in die gegnerische Hälfte.
(U.Kabuchyn--DTZ)