Viertelfinal-K.o. für den VfL: Wölfinnen scheitern an Lyon
Aus der Triple-Traum: Für die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg war der Titelverteidiger Olympique Lyon wieder eine Nummer zu groß. Der deutsche Double-Gewinner verlor in der Champions League nach dem 1:2 der Vorwoche auch das Viertelfinal-Rückspiel vor eigenem Publikum mit 2:4 (0:2) und verpasste erstmals seit 2015 den Sprung unter die besten Vier der Königsklasse.
Vor 4445 Zuschauern im ausverkauften AOK Stadion brachten die deutsche Nationalspielerin Dzsenifer Marozsan (8.) und Wendie Renard (25., Foulelfmeter) die Welt-Auswahl des Seriensiegers, der zuletzt dreimal in Folge den Henkelpokal gewann, in Führung. Pernille Harder (53./56.) glich für den VfL in einer turbulenten zweiten Hälfte aus, ehe Eugenie Le Sommer (60./80.) die letzten Wolfsburger Hoffnungen zunichte machte.
Am Mittwochabend (19.30 Uhr) kämpft auch noch Bayern München im Heimspiel gegen Slavia Prag um das Weiterkommen in der Champions League. Der Vizemeister strebt nach dem 1:1 im Hinspiel den erstmaligen Einzug ins Halbfinale an.
Auch Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg verfolgte auf der Tribüne in Wolfsburg den Showdown der zwei besten europäischen Frauenfußball-Klubs in der Neuauflage des Vorjahresendspiels (1:4 n.V.). Doch wie schon im Hinspiel fing sich der Bundesliga-Spitzenreiter frühzeitig unnötige Gegentore. Mit ihrem halbhohen Freistoß zur Führung ließ zunächst Edeltechnikerin Marozsan ihre Nationalteamkollegin Almuth Schult im VfL-Tor schlecht aussehen.
Die Torhüterin, zu Jahresanfang von einer Masern-Infektion außer Gefecht gesetzt, verursachte eine Viertelstunde später auch den zweiten Gegentreffer. In höchster Not holte Schult im Strafraum Stürmerin Ada Hegerberg von den Beinen. Da Lyons Kapitänin Renard den berechtigten Strafstoß verwertete, war der VfL-Matchplan über den Haufen geworfen.
Der zweimalige Titelträger (2013 und 2014) musste so im zweiten Durchgang volles Risiko und in die Offensive gehen. Der schnelle Harder-Doppelschlag ließ den VfL zwischenzeitlich noch an das große Wunder glauben, doch die abgeklärten Französinnen ließen sich das Halbfinal-Ticket nicht mehr nehmen.
(Y.Leyard--DTZ)